Krankheiten bei Meerschweinchen

Meerschweinchen sind von Natur aus nicht empfindlich, solange sie richtig gehalten werden und abwechslungsreiches Futter und viel Bewegung erhalten, ansonsten drohen Krankheiten. Häufig entstehen diese durch Bewegungsmangel, falscher oder reichlicher Fütterung und aus flinken Tieren, können träge werden, die einem frühen Tod entgegenblicken. Hygiene ist sehr wichtig, da sich Bakterien, Viren oder Parasiten durch andere Heimtiere auch auf den Menschen und auf Meerschweinchen übertragen können. Ursache für Darmkrankheiten sind verdorbenes Futter, Menschen können bei zu engem Kontakt zu den Meerschweinchen auch von Hautpilzen befallen werden. Man sollte deshalb nach Versorgung und Beschäftigung mit dem Tier immer die Hände waschen bzw. desinfizieren. Haltungsfehler sind unter anderem schlechtes Futter, einseitige Fütterung, Zugluft, rascher Wechsel von Kälte und Wärme, zu hohe und geringe Luftfeuchtigkeit, feuchter Einstreu, mangelnde Bewegung und Zusammenhalten mehrerer Tiere, die sich nicht mögen. An dieser Stelle einmal ein Überblick über die Krankheiten von Meerschweinchen:

Leichter Durchfall

Leichten Durchfall kann man an dem breiigen Kot erkennen, zusätzlich wird die Krankheit durch Appetitlosigkeit begleitet. Man sollte daher den Einstreu öfters wechseln und für Wärme sorgen und lauwarmen Kamillen- oder Fencheltee anbieten, dazu geriebene Möhren oder Äpfel, dann müsste der Durchfall innerhalb von zwei Tagen verschwunden sein. Falls dies nicht der Fall ist, sollte man einen Tierarzt aufsuchen.

Leichte Verstopfung

Haben die Meerschweinchen Schwierigkeiten Kot abzusetzen, sollten sie viel trinken und laufen und einen Teelöffel Olivenöl erhalten. Falls sich die Beschwerden nach 24 Stunden immer noch nicht gebessert haben, sollte man einen Tierarzt aufsuchen.

Reizschnupfen

Bei Reizschnupfen sollte man staubiges Heu oder ätzende Putzmittel beseitigen, da diese Gase entwickeln können. Falls sich der Schnupfen nicht bessert, sollte man umgehend zum Tierarzt gehen.

Notfallbehandlung bei Hitzschlag

Wenn das Meerschweinchen aufgeregt hin und her läuft, hechelt und am ganzen Körper zittert, sollte man das Tier sofort in den Schatten bringen und zimmerwarmes Wasser anbieten. Die Gliedmaßen taucht man vorsichtig nacheinander und langsam in nicht kaltes Wasser, wickelt kühle und feuchte Tücher locker um den Leib und beruhigt das Tier mit sanften Worten und liebevollem Streicheln.

So erkennt man Krankheiten

Bei einem gesunden Meerschweinchen sind die Augen blank und ohne Ausfluß, während bei einem kranken die Augen entzündet und verklebt sind. Die Nase ist bei einem gesunden Meerschweinchen trocken, während die Nase bei einem kranken verkrustet ist und ausläuft. Bei einem gesunden Meerschweinchen ist das Fell glänzend und sauber, bei einem kranken dünn, glanzlos und mit kahlen Stellen. Die Afterregion ist bei einem gesunden Meerschweinchen sauber und bei einem kranken kotverschmiert. Die Körperform ist bei einem gesunden Meerschweinchen rundlich und bei einem kranken besitzt dieses eingefallene Flanken. Ein gesundes Meerschweinchen ist aufmerksam und munter, das kranke lustlos und apathisch.

Auffälligkeiten wie lustloses herumsitzen kann Langeweile sein, aber auch eine Infektion. Frißt das Meerschweinchen nicht, so kann es an einer kühlen und feuchten Haltung liegen oder aber an einer Gebißfehstellung oder zu langen Zähnen. Bei hohem Speichelfluss hat das Tier entweder zu wenig Knabbermöglichkeiten oder zu lange Zähne, eine Virusinfektion oder eine Gebißfehlstellung. Niesen oder Röcheln kann an Zugluft oder zu hohen Temperaturen liegen, oder aber auch an einer bakteriellen Infektion. Beschleunigtes Atmen kann aufgrund eines Schocks auftreten oder aber auch bei einem Hitzschlag. Meerschweinchen kratzen sich bei einer unsauberen Haltung oder einer schlechten Pflege, oder wenn sie Parasiten, Hautpilze in sich tragen und Hautentzündungen haben. Bei einer zu feuchten Haltung, Bewegungsmangel und Übergewicht humpeln Meerschweinchen oder bei Sohlenballengeschwüren. Leichtes Bluten kann durch Wunden bei Rivalkämpfen verursacht worden sein – bei leichten Verletzungen sollte man Wunden mit Jodtinktur behandeln, bei schweren umgehend den Tierarzt aufsuchen.

Tierarztbesuch unumgänglich

Meerschweinchen geben kaum Schmerzenslaute von sich, wenn es ihnen schlecht geht. Man sollte den Gang zum Tierarzt nicht allzu lange hinauszögern, sondern das Tier umgehend zum Arzt bringen. Das Meerschweinchen wird am besten in einem gut verschlossenen Körbchen oder in einem Tier-Transportbehälter in die Tierarztpraxis gebracht. Im Wartezimmer lässt man das Tier in dem Behälter, ansonsten könnte es draußen Angst bekommen und herunterspringen und sich womöglich beim Sturz verletzen. Man sollte sich zur Unterstützung beim Tierarzt einige Punkte überlegen: Wann hat sich das Meerschweinchen zum ersten Mal verändert? Wann, wieviel und was frißt das Tier? Wie schaut der Kot aus und wie alt ist das Tier? Waren fremde Meerschweinchen oder andere Heimtiere zu Besuch und ist das Meerschweinchen mit anderen Artgenossen im Käfig untergebracht? Hatte das Meerschweinchen einige Veränderungen durchgemacht, wie beispielsweise anderer Käfigstandort, andere Ernährung oder gar ein neuer Artgenosse?

Pflegetipps bei ausgebrochenen Krankheiten

Bei ansteckenden Krankheiten sollte häufig das Einstreu gewechselt werden, Käfig und Zubehör gehören desinfiziert. Man sorgt in der Nähe des Käfigs für Ruhe und vermeidet Temperaturschwankungen, Zugluft und Streß. Sind mehrere Tiere in einem Käfig sollte man das Tier beim ersten Krankheitsanzeichen von den anderen trennen und in einem Einzelkäfig halten, der sich in einem anderen Raum befinden sollte. Man sollte sich ebenso an die Anordnungen des Tierarztes halten und die Medikamente genau nach Vorschrift verabreichen. Mit den Meerschweinchen sollte man Geduld haben und nicht nachlässig werden, auch wenn die Behandlung längere Zeit in Anspruch nimmt.

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