Griechische Landschildkröte

Informationen zur Griechischen Landschildkröte

  • Herkunft: Süden und der Südosten Europas
  • Größe: 20 – 28cm (Weibchen sind größer)
  • Gewicht: 2,5 – 4kg
  • Lebenserwartung: bis zu 100 Jahre
  • Nahrung: Gräser, Blätter, Früchte, wirbellose Tiere, Aas
Allgemeines

Griechische Landschildkröten sind tagaktiv, einzelgängerisch und bewohnen Reviere von einem bis zwei Hektar. Sie können ein hohes Alter erreichen und wandern auf der Suche nach Nahrung zwischen 100m und 400m pro Tag. Zu den natürlichen Feinden von jungen Schildkröten gehören unter anderem Greifvögel, Ratten und Füchse, bei erwachsenen Tieren sind es vor allem Wildschweine.

eine Griechische LandschildkröteAussehen

Die Griechische Landschildkröte hat einen starren Bauchpanzer, der Rückenpanzer ist hoch gewölbt. Dieser verbreitet sich zum Schwanzende hin und wirkt oval bis leicht trapezförmig. Der Panzer ist gelb bis olive mit einer dunklen Fleckung gefärbt, die je nach Unterart bedingt ausgeprägt ist. Kopf- und Vorderbeine besitzen Schuppen, die Vorderbeine haben fünf Krallen und die Hinterbeine vier Krallen. Bei beiden Geschlechtern ist ein Hornnagel vorhanden, der bei Vertretern der gleichen Gattung nicht vorhanden ist. Von der Maurischen Landschildkröte unterscheidet sich die Griechische Landschildkröte dadurch, dass kein Hornkegel zwischen Schwanz und Hinterbeinen vorhanden ist.

Lebensweise in der Natur

Die Schildkröten sind tagsüber sehr aktiv und nehmen überwiegend vegetarische Nahrung auf. Sie sind auf Sonnenenergie angewiesen und können die nötige Körperwärme nicht selber erzeugen, sondern müssen sich dementsprechend sonnige und schattige Plätze suchen. Körpertemperaturen um die 25 bis 30 Grad sind optimal, bei über 40 Grad graben sie sich ein, da sie dann in Lebensgefahr geraten. Der Stoffwechsel kommt zum Erliegen, wenn die Temperatur unter 8 Grad sinkt.

Lebensraum

Die Griechische Landschildkröte bewohnt lichte Kiefern-, Eichen- und Korkeichenwälder sowie Kulturflächen wie Wiesen, Gärten und Ackerland. Die Tiere legen im Durchschnitt 80 Meter täglich zurück, um sich auf langen Wanderungen Futter zu suchen. Im Jahr legen die Schildkröten 12 Kilometer Wanderungen zurück.

Tages und Jahreszyklus

Sobald die Winterstarre beendet ist, nutzen die Tiere im März und April die Zeit, um in den warmen Vormittagsstunden ein Sonnenbad zu genießen. Im Mai bzw. Juni kommt es zu einer gesteigerten Nahrungsaufnahme, Revierveränderungen und Sexualverhalten sind hier am größten. Da die Schildkröten die Hitze nicht so gut vertragen können, suchen sie sich schattige Plätze, die kühl sind. Im Herbst nehmen die Aufwärmphasen wieder viel Zeit in Anspruch und es kann auch zu einer erneuten Paarungsaktivität kommen. Die kalte Jahreszeit verbringen die Tiere meistens in frostfreien Höhlen, graben sich aber auch bei Winterschlaf in die Erde.

Junge Schildkröten verbringen die ersten Jahre meistens in der Nähe von Hecken und Büschen. Da sie nur halb so groß wie Erwachsene sind, stellt die Überhitzung und Austrocknung für sie eine viel größere Gefahr dar.

Nahrung und Feinde

Die Schildkröten ernähren sich von Korbblüten, Hülsenfrüchten, Hahnenfuß-, Glockenblumen-, Winden- und Ringgewächsen. Überwiegend werden die Blätter der Pflanzen vertilgt, ebenso Blüten, Früchte und Stängel. Die Tiere verspeisen aber auch gerne Wirbellose, Aas und Kot von Wirbeltieren, kleine Steine, Eidotter und Eiweiß zerbrochener Vogeleier. Lavendel und Thymian werden wegen ihres aromatischen Duftes nicht gefressen.

Greif- und Rabenvögel, Ratten, Füchse, Hunde und Wildschweine sind die größten Feinde der Schildkröten. Für große Exemplare sind Greifvögel, Hunde, Wildschweine und auch der Mensch eine Gefahr.

Haltung

Man benötigt ein großes, vollsonniges Freigehege im Garten mit Schattenplätzen und Zugang zu einem Gewächshaus für kalte Nächte oder schlechtes Wetter. Man sollte neben der Ernährung für ausreichend Trinkwasser und Kalkzufuhr sorgen. Durch gestossene Eier- und Sepiaschalen, Muschelgrit sorgt man dafür, dass der Panzer gesund wächst. Grundsätzlich sollte man nicht tierische Produkte, Obst, Gemüse und übliches Schildkrötenfutter verfüttern. Diese Nahrungsmittel haben einen zu hohen Nährstoffgehalt und die unnatürlichen Zusammensetzungen können zu lebensbedrohlichen Stoffwechsel- und Knochenerkrankungen bei Gefangenschaft der Schildkröten führen. Die Winterstarre sollte bei den Tieren 5 Monaten im Jahr lang sein, wobei die Schildkröten bei Temperaturen um die 6 Grad überwintern sollten. Sind die Temperaturen über 8 Grad Celsius werden die Tiere ausgezehrt und aufgrund fehlender Ausscheidungsvorgänge vergiftet.

Fortpflanzung

Griechische Landschildkröten zeigen ein ausgeprägtes Balzverhalten. Die männlichen Schildkröten beißen den Weibchen in die Beine, um sie am Weglaufen zu hindern. Die weiblichen Schildkröten legen zwischen 2 und 15 Eiern, die im Boden verscharrt werden.

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