Weißstirnamazone

Weißstirnamazone
Ordnung:
Papageien (Psittaciformes)
Familie:
Neuweltpapageien
Heimat:
Südamerika
Größe:
27 cm
Gewicht:
ca. 250 g
Käfiggröße/Volierengröße:
nicht bekannt
Geschlechtsreife:
3-5 Jahre
Brutdauer:
25 - 26 Tage
Nestlingszeit:
7-8 Wochen
Lebenserwartung
ca. 45 Jahre

Allgemeine Informationen

Die Weißstirnamazone wird auch Weißstirnpapagei genannt oder auch bebrillter Weißstirnpapagei. Die Papageienart sollte man nicht mit Rotbrillenamazone verwechseln. Die Papageien sind auch in der Lage 30-40 verschiedene Töne nachzumachen.

Aussehen

Weißstirnamazonen sind mit ihren 25 Zentimetern Körperlänge die zierlichste Amazonenart. Weibchen sind wesentlich kleiner als Männchen. Aus dem grünen Gefieder leuchtet der Kopf blau, rot und weiß. Die Federn sind rund um die Augen und an den Zügeln und den Federn leuchtend rot (der rote Augenring ist bei Weibchen kleiner). Die Handdecken des Männchens sind rot, bei den Weibchen sind diese meistens grün. Die äußere Handschwinge ist schwarz, die Federn sind grün und an den Enden blau. Die inneren Hand-und Armschwingen sind tiefblau. Die Mittelfedern des Schwanzes haben gelbliche Spitzen. Die Federn an Hals und Vorderrücken sind mit schwarzen Kanten bestückt. Es gibt insgesamt drei Unterarten der Weißstirnamazonen.

Haltung und Pflege

Die Vögel fühlen sich in großen Außenvolieren besonders wohl. Die Papageien sollten mit einem anderen Artgenossen gehalten werden. Um Verkrüpplungen der Füße und Zehen zu vermeiden, sollte man als Sitzstangen nur Holz aus der Natur verwenden. Eine Bruthöhle aus Hartholz mit einem Durchmesser von 25 -30 cm sollte für die Zucht zur Verfügung stehen. Die Tiefe sollte mindestens 60 cm betragen, mit einem Schlupfloch von 12 cm. Die Papageien sollten mindestens am Tag 3-4 Stunden außerhalb des Käfigs verbringen dürfen bzw. Freiflug haben. Die Weißstirnamazonen mögen gerne Spielzeuge, auf denen sie herumkauen und spielen dürfen. Man sollte darauf achten, dass keine Pflanzen herumstehen, die für die Papageien giftig sein könnten.

Ernährung

Die Nahrung der Weißstirnamazonen darf aus 50 bis 60 Prozent Papageienfutter bestehen, aber auch aus Grünzeug und frischen Früchten. Die Amazonen sind stets an ihrem Futternapf interessiert, deswegen ist es nicht schlimm, diese an neue Nahrung zu gewöhnen. Gelegentlich sollte man Hühnerfleisch oder Kotelettknochen (beides abgekocht) gefüttert werden, denn auch Eiweiß ist für Papageien wichtig. Man sollte den Vögeln neben Trinkwasser auch Badegelegenheiten bieten. Doch nicht alle Amazonen baden und manche trinken auch kaum, wenn der Fruchtanteil in der Nahrung dies sinnlos macht. Man sollte den Amazonen täglich Laubbaumäste von Weiden- und Obstbaumarten anbieten, damit sich der Schnabel von ihnen abnutzt.

Verhalten

Weißstirnamazonen sind nicht unbedingt für Kinder als Haustiere geeignet, da die Vogel sehr dazu neigen sich eine bestimmte Bezugsperson auszuwählen und sehr aggressives Verhalten bei anderen Personen zeigen. Die Papageien sollten rechtzeitig Freunden, die häufig zu Besuch kommen, vorgestellt werden, damit sich die Vogel an sie gewöhnen können. Neuartige Situationen sind für die Papageien noch sehr gewöhnungsbedürftig, deshalb sollte man rechtzeitig damit bei der Erziehung anfangen. Sehr gut sind die Papageien allerdings für Halter geeignet, die viel Zeit haben. Die Vögel sind sehr wählerisch, was Geschlechtspartner angeht. Die Papageien haben Vorlieben für ein bestimmtes Geschlecht und zeigen sich über längere Zeit sehr schüchtern, wobei diese Tiere in der Natur niemals schüchtern sind. Bekommen die Tiere zu wenig Beschäftigungsmöglichkeiten neigen sie zu Depressionen und Selbstverstümmelungen. Es ist daher wichtig, dass die Halter immer genügend Zeit mitbringen, sich spielerisch mit den Tieren zu beschäftigen. Während der Pubertät neigen die Vögel zu einer gewissen Aggressivität, die für die Halter nicht zu bändigen ist. Bis diese Phase vorbeigeht, können 2 Jahre vergehen. Man sollte bedenken, dass die Tiere bei guter Haltung bis zu 60 Jahre alt werden können, deswegen sollte ein Kauf gut überlegt sein. Das gilt auch für die Wohnungshaltung, da die Tiere sehr laut werden können. Während der Brutzeit verhält sich das Männchen gegenüber dem Weibchen sehr aggressiv und sollte bei diesem Verhalten besser getrennt werden. Das Weibchen legt drei oder vier Eier, wenn sich das Paar zusammenfindet. Der Nistkasten wird von den Jungvögeln verlassen, wenn 2 Monate vergangen sind.

Krankheiten

Wenn die Tiere gesund ernährt werden und Diät halten, dürften die Papageien keine Krankheiten bekommen. Generell werden die Tiere nur sehr selten krank. Wie auch bei anderen Papageien ist es sehr schwer rechtzeitig Krankheiten zu erkennen, da dies die Tiere verbergen. Bekannte Krankheiten sind Psittacosis, bakterielle und virenähnliche Infektionen, Schnabeldeformierungen, Nierenerkrankungen und schwere Metallvergiftungen.

Natürlicher Lebensraum

In Freiheit bewohnen Weißstirnamazonen das Gebiet von Nordwesten Mexikos bis ins westliche Costa Rica. Bevorzugt werden Landschaften, die halboffen sind, Galeriewälder oder auch Savannen. Weißstirnamazonen werden auch öfters in Parkanlagen, Obstplantagen oder auch Anbaugebieten gesehen. Nach Sonnenauf- und vor Sonnenuntergang geben die Amazonen helle und schrille Kontaktrufe ab, um damit Artgenossen anzulocken. Der Alarmruf ist dazu gedacht, um Artgenossen aufzuwecken, wenn diese noch im Tiefschlaf sind. Komfortlaute sind gegensätzlich eher leise und gurrend. Außerhalb der Brutzeit kann man bis zu 20 Vögel beobachten, die sich gegen Abend in kleinen Verbänden auf dem Weg zu den Schlafbäumen in großen Schwärmen versammeln. Häufig sieht man die Weißstirnamazonen auch mit Goldzügelamazonen zusammen. Die Nachtquartiere der Weißstirnamazonen sind unterschiedlich. Die Papageien übernachten besonders gerne in den Eichenbäumen und schlafen nicht wie angenommen auf Ästen, sondern unter dem Laub der Bäume, um von Nesträubern, nicht so leicht entdeckt zu werden. Dazu zählen beispielsweise Falken, Kapuziner-Affen, Schlangen, Nasenbären und Eidechsen.