Moschusschildkröte

• Herkunft: USA bis südliches Kanada
• Größe: 25 cm
• Lebenserwartung: 35 – 45 Jahre

• Wasserteil: 200 Liter
• Landteil: geht eher selten an Land, daher 0,3 Quadratmeter
• Temperatur: Sommer 32 C°- 34 C° / Winter min. 28 C°

• Teich (im Sommer): 25 Grad
• Teich (im Winter): 5- 10 Grad

Allgemeines

Mosschusschildkröten gehören zu der Gattung der Klappschildkröten, unterscheiden sich von diesen aber doch enorm. Es macht sich öfters das Gerücht breit, dass die Mosschusschildkröten schlechte Schwimmer sind, was aber nicht wahr ist. Mosschusschildkröten haben die Veranlagung ein unangenehmes Sekret aus der Kloakendrüse zu versprühen, wenn sich diese bedroht fühlen. Das hat den Schildkröten ihren Namen gegeben. Allerdings muss gesagt werden, dass die Schildkröten nicht weniger stinken, als andere auch. In Amerika werden die Schildkröten auch stink pot (Stinktopf) genannt.

Die Tiere halten sich nur im Wasser auf, und gehen nur an Land, wenn die Weibchen beispielsweise Eier legen oder sich sonnen wollen. Im Staat Iowa gilt diese Schildkrötenart als bedroht, deshalb wird dort alles getan, damit diese Art erhalten bleibt. Die Schildkröte wird häufig in Wisconsin, aber auch in New Orleans gesehen, woher sie auch stammt. Da dort sehr strenge Winter herrschen, ist die Schildkröte einiges gewohnt. Im südlichen Kanada wird die Schildkröte aber auch häufiger gesehen. Da sich die Schildkröte meist sehr unauffällig bewegt, wird sie gerne auch mal übersehen.

Es gibt verschiedene Moschusschildkrötenarten wie normale Mosschusschildkröte, kleine Moschussschildkröte, Kielrückige Mosschusschildkröte und Stenotherus minor depressus, Stenotherus minor peltifer.

Oft hat man sich gefragt, wie die Schildkröten es schaffen, 150 Tage lang im Wasser zu bleiben. Wissenschaftler fanden heraus, dass die Mosschusschildkröten im Rachen ein spezielles Organ haben, das stark durchblutet wird. Dieses macht es möglich, dass die Schildkröten aus dem Wasser Sauerstoff atmen können. Die Schildkröten spülen ihren Rachen regelmäßig mit frischem Wasser und kommen an Sauerstoff.

Aussehen

Mosschusschildkröten haben im Gegenzug zu Klappschildkröten keinen verschließbaren Panzer, wodurch sie wesentlich mehr Bewegungsfreiheit haben. Der Rückenpanzer ist braun mit dunkler Zeichnung, die verblasst, sobald die Tiere älter werden. Man sieht sehr viel von den Beinen und dem Körper der Schildkröte, da der Bauchpanzer sehr spärlich ausgebildet ist. Der Kopf ist sehr spitz, am Unterkiefer hat die Schildkröte vier Bartel.

Futter

Würmer, Bachflohkrebse, Ameisenpuppen, Larven, Regenwürmer, Heuschrecken, kleine Süßwasserfische, Fischstückchen sollten als Ernährung gefüttert werden. Mehlwürmer und Zophobas sollte man nur selten verfüttern. Jungtiere bzw. Schlüpflinge fressen nur Mückenlarven, kleine Regenwürmer, Wasserflöhe und Tubifex. Selbstgemachter Schildkrötenpudding wird auch immer gerne von den Tieren angenommen.

Besonderheiten (Charakter)

Da die Tiere in der Natur auch Einzelgänger sind, sollte man die Schildkröte auch zu Hause einzeln halten. Leben die Tiere mit mehreren in Gruppen, kommt es regelmäßig zu Streitereien und die Tiere schlagen sich sprichwörtlich die Köpfe ein. Sie sind glücklicher, wenn die Schildkröten alleine leben dürfen. Was die Schildkröten gar nicht mögen, ist ständiges Hin- und Herumtragen. Die Tiere können sich geschickt tarnen, deswegen kann es unter Umständen passieren, dass Sie die Mosschusschildkröte nicht mehr wiederfinden. Wenn die Tiere sich bedroht fühlen, dann geben sie fauchende Laute von sich, drohen aber auch mit weit geöffnetem Maul.

Haltung

Die Tiere bleiben nicht gesund, wenn sie über 25 Grad gehalten werden. Am wohlsten fühlen sich die Moschusschildkröten im Teich. Einige Unterarten benötigen mehr Sonne als andere. Da die Schildkröten sich meistens im Wasser aufhalten, sollte der Landteil auch nicht zu groß sein. Wenn Sie die Tiere allerdings in ihrem Verhalten beobachten möchten, empfehlen wir Ihnen, dass Sie ein größeres Landgebiet bepflanzen. Die Schildkröten sind nachtaktiv, deshalb kann man diese bei ihren Erkundungstouren auch eher dann beobachten.

Die Tiere sonnen sich gerne auf erhöhten Stellen, beispielsweise Äste. Mosschusschildkröten sollten Versteckmöglichkeiten und Wasserpflanzen geboten bekommen. Der Bodengrund sollte aus einer 5 cm hohen Sandschicht bestehen. Neue Tiere sollten bei niedrigem Wasserstand eingewöhnt werden, später darf er dann so hoch wie möglich sein.

In einem Aquarium sollte eine Strukturrückwand vorhanden sein. Ein Aquarium darf im Sommer niemals von der Sonne beschienen werden, da Überhitzungsgefahr droht. Die Beleuchtung sollte den Jahreszeiten angepasst werden, da die Tiere aus New Orleans kommen. Eine Bestrahlung mit UV-B ist unbedingt erforderlich. Wenn eine Schildkröte in der Wohnung gehalten wird, braucht diese keine Wasserheizung.

Die Tiere können nicht mit bestimmten Fischarten im Teich zusammenleben, wie beispielsweise Antennenwelsen, da diese aus einem ganz anderen Gebiet der USA herkommen. Sie sollten lieber nach Bewohner suchen, die die Kälte genauso gut vertragen wie die Mosschusschildkröten.

Der Behälter des Außengeheges, sollte mit einem Gitter überdacht werden, so dass Raubvögel kein leichtes Spiel mit den Schildkröten haben. Die Tiere halten 2 Monate lang Winterruhe, allerdings dürfen nur gesunde Tiere Winterruhe halten. Weil die Winter zu unbeständig sind, dürfen Nordamerikanische Wasserschildkröten niemals draußen überwintert werden. Das häufige Aufwachen, das durch milde Phasen bedingt ist, oder plötzlich auftauchende Frosteinbrüche im Frühjahr sind einfach lebensgefährlich für die Tiere.

Fortpflanzung

Männchen und Weibchen sollten nur zur Paarung zusammen kommen, danach sollten man sie wieder voneinander trennen, da die Männchen sehr aufdringlich sein können. Während der Inkubation können die Eier problemlos eingesprüht werden, ohne dass diese Schaden nehmen. Der Nachwuchs sollte in einem getrennten Becken aufbewahrt werden, so kommen sich Eltern und Jungtiere weniger in die Quere (stressig).