Käfig für Mäuse

Artgerechte Haltung und Einrichtung

Wichtig ist, dass der Käfig groß ist und er eine enge Verdrahtung besitzt, sodass die Mäuse nicht entwischen können. Die Haltung von Hausmäusen oder Farbmäusen erfreut sich seit Jahren wachsender Beliebtheit. Damit die kleinen Nager gesund bleiben und ein langes, aktives Leben führen, ist eine artgerechte Unterbringung im Käfig oder einem geeigneten Ersatz unumgänglich. Mäuse sind äußerst bewegungsfreudige Tiere, die viel Platz, Abwechslung und Rückzugsmöglichkeiten benötigen. Ein zu kleiner oder schlecht eingerichteter Käfig führt schnell zu Verhaltensstörungen, Langeweile oder sogar Krankheiten. Im Folgenden erfahren Sie, wie ein Mäusekäfig optimal gestaltet werden kann, welche Alternativen es gibt und worauf beim Standort und der Einrichtung besonders zu achten ist.

Die richtige Größe und Bauweise des Käfigs

Ein artgerechter Käfig sollte den Tieren genügend Raum bieten, um ihrem natürlichen Bewegungsdrang nachzugehen. Die Grundfläche ist dabei wichtiger als die Höhe, doch zusätzliche Etagen erweitern den Bewegungsraum erheblich.

  • Mindestgröße: Für eine kleine Gruppe von 2–4 Mäusen sollte der Käfig mindestens 80 × 50 cm Grundfläche und eine Höhe von 50 cm aufweisen. Größer ist jedoch immer besser.

  • Gitterabstand: Da Mäuse sehr klein und geschickt sind, sollte der Gitterabstand maximal 0,8 cm betragen, damit kein Tier hindurchschlüpfen kann.

  • Material: Käfige aus verzinktem Metall oder pulverbeschichtetem Draht sind langlebig und hygienisch. Holzgehege sehen zwar dekorativ aus, können jedoch schnell angenagt werden und sind schwieriger zu reinigen.

Alternativen zum klassischen Käfig

Alternativen zu einem Käfig können Terrarien, Gehege oder Aquarien (natürlich ohne Wasser) sein, auch da ist die Größe besonders wichtig. Letztlich sind jedoch speziell für Mäuse entworfene Käfige zu empfehlen. Der zur Verfügung stehende Raum kann außerdem über Etagen vergrößert werden.

Neben dem typischen Gitterkäfig gibt es verschiedene Möglichkeiten, Mäuse sicher und artgerecht unterzubringen:

  • Terrarium: Ein Glas- oder Kunststoffterrarium mit ausreichender Belüftung ist besonders gut geeignet, um das Ausstreuen von Einstreu zu verhindern. Wichtig ist hier eine großzügige Belüftungsfläche.

  • Aquarium (ohne Wasser): Ein großes Aquarium kann als Gehege dienen, wenn es mit einem belüfteten Gitterdeckel versehen wird.

  • Selbstgebaute Gehege: Viele Halter entscheiden sich für Eigenbauten aus Holz und Draht, die individuell an den verfügbaren Platz angepasst werden können.

Spezialisierte Mäusekäfige, die im Handel erhältlich sind, bieten meist eine gute Kombination aus Sicherheit, Platz und Funktionalität.

Standort des Käfigs

Maus im Käfig Es ist ebenfalls darauf zu achten, wo der Käfig bei Ihnen im Haus steht. Der richtige Standort hängt allerdings von der Mäuseart ab. Was aber immer gilt, ist Folgendes: Der Käfig gehört nicht in ein Durchgangszimmer, ein ruhiges und etwas dunkleres Zimmer ist optional. Er sollte auch nicht auf dem Boden stehen, sondern auf Augenhöhe. Direkt vor einem Fenster oder einer Heizung gehört ein Mäusekäfig auch nicht, da die Nager sich sonst in direkter Sonneneinstrahlung und Hitze befinden und Zugluft abbekommen könnten. Die Raumtemperatur sollte möglichst gleich bleiben und generell ein wenig kühler sein, da die Tiere es so mögen. Am besten sorgt man ebenso für eine nicht zu hohe Luftfeuchtigkeit.

Der Standort ist entscheidend für das Wohlbefinden der Tiere. Auch wenn Mäuse klein wirken, reagieren sie empfindlich auf Temperatur, Licht und Geräusche.

  • Ruhige Umgebung: Der Käfig sollte nicht in einem Durchgangszimmer stehen, da ständige Störungen Stress verursachen. Ein ruhiges Zimmer ohne Dauerlärm ist optimal.

  • Lichtverhältnisse: Mäuse sind dämmerungs- und nachtaktiv. Ein halbschattiger Standort, nicht direkt am Fenster, ist am besten geeignet.

  • Temperatur: Ideal sind 18–22 °C. Direkte Sonneneinstrahlung und Heizungsnähe sind unbedingt zu vermeiden, da die Tiere empfindlich gegenüber Hitze und Zugluft sind.

  • Luftfeuchtigkeit: Eine leicht trockene Raumluft ist unproblematisch, solange sie nicht extrem schwankt.

Weitere Informationen zum Einfluss von Klima und Umgebung auf Tiere finden Sie auch bei der Tiermedizinischen Hochschule Hannover.

Einrichtung des Käfigs – artgerechte Beschäftigung

Mäuse sind nachtaktiv und benötigen viel Platz. Wenn sie viel Platz haben, brauchen sie auch Möglichkeiten, um sich auszutoben. Was ist dafür geeignet? Als Spielzeug eignen sich
    • Laufräder,
    • Brücken,
    • Schaukeln,
    • Kletterstangen,
    • Leitern (die die Etagen verbinden)
etc. Für eine artgerechte Einrichtung sind ebenfalls Einstreu, Schlafhäuser und Unterschlupfmöglichkeiten mit Verbindungsgängen wichtig. Selbstverständlich gehören Futternäpfe und Tränke auch dazu. Die Schlafhäuser sollten von außen nicht einsehbar sein, damit Mäuse sich unbeobachtet und sicher fühlen können. Man kann ihnen auch Küchenpapier, Taschentücher oder Heu geben, mit denen sie es sich in den Schlafhäusern bequem machen können.

Mäuse sind neugierig, klettern gerne und brauchen eine abwechslungsreiche Umgebung. Ein leerer Käfig führt schnell zu Langeweile. Daher ist eine durchdachte Einrichtung essenziell.

Grundausstattung
  • Einstreu: Eine dicke Schicht (mindestens 10 cm) Einstreu erlaubt den Tieren, ihrem Grabtrieb nachzugehen. Geeignet sind z. B. staubarme Kleintierstreu, Hanfstreu oder Maisgranulat.

  • Schlafhäuser: Jedes Tier benötigt mindestens ein Rückzugs- oder Schlafhaus. Diese sollten von außen nicht einsehbar sein, damit die Tiere sich sicher fühlen.

  • Futternäpfe und Tränken: Am besten stabile Keramiknäpfe und eine Glas- oder Plastiktränke, die leicht zu reinigen ist.

Spiel- und Beschäftigungsmöglichkeiten
  • Laufräder (geschlossen, ohne Schereneffekt)

  • Brücken und Tunnel

  • Kletterstangen und Seile

  • Leitern zwischen den Etagen

  • Schaukeln und kleine Plattformen

Eine abwechslungsreiche Käfiggestaltung beugt Verhaltensstörungen vor und fördert die natürliche Aktivität.


Nistmaterial und Komfort

Neben Schlafhäusern benötigen Mäuse auch Nistmaterial, um ihre Schlafplätze auszugestalten. Hierfür eignen sich:

  • Heu

  • Küchenpapier (unbedruckt, unparfümiert)

  • Taschentücher ohne Duftstoffe

Ungeeignet sind Watte oder synthetische Materialien, da sich Mäuse darin verfangen können.


Hygiene und Pflege des Käfigs

Eine regelmäßige Reinigung ist wichtig, damit sich weder Gerüche noch Krankheiten entwickeln.

  • Teilreinigung: Alle 2–3 Tage Futterreste und stark verschmutzte Einstreu entfernen.

  • Grundreinigung: Etwa alle 1–2 Wochen den Käfig komplett reinigen und die Einstreu austauschen.

  • Reinigungsmittel: Lauwarmes Wasser reicht meist aus. Aggressive Chemikalien sollten vermieden werden.

Mehr Informationen zu artgerechter Haltung und Pflege finden sich auch bei Wikipedia – Farbmaus.


Gruppenhaltung und Sozialverhalten

Mäuse sind hoch soziale Tiere und dürfen niemals allein gehalten werden. Eine Gruppe von mindestens drei Tieren ist optimal. Allerdings sollte darauf geachtet werden, dass keine unkastrierten Männchen mit Weibchen zusammenleben, um unkontrollierte Vermehrung zu verhindern.


Sicherheit im Mäusekäfig

Mäuse sind wahre Ausbruchskünstler. Daher sollte der Käfig stets gut verschlossen sein. Zusätzlich gilt:

  • Keine scharfen Kanten oder spitzen Gegenstände.

  • Klettermöglichkeiten so platzieren, dass keine gefährlichen Stürze entstehen.

  • Auf stabile Materialien achten, da Mäuse gerne alles annagen.


Artgerechter Mäusekäfig

Ein artgerechter Mäusekäfig bietet ausreichend Platz, Rückzugsmöglichkeiten und abwechslungsreiche Beschäftigung. Neben Größe und Bauweise spielt auch der Standort im Haus eine entscheidende Rolle für das Wohlbefinden der Tiere. Mit der richtigen Einrichtung, regelmäßigem Reinigen und abwechslungsreicher Gestaltung können Mäuse ein aktives und gesundes Leben führen. Wer sich vor der Anschaffung intensiv informiert und die Bedürfnisse der Tiere berücksichtigt, schafft die besten Voraussetzungen für eine lange und glückliche Zeit mit seinen kleinen Mitbewohnern.

Für weiterführende Informationen zur Heimtierhaltung lohnt auch ein Blick auf die Seite der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft.

Maus mit Napf und Käfig

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