Einzelhaltung von Kaninchen

Eine Einzelhaltung kann für ein Kaninchen eine sehr schmerzvolle Erfahrung sein, da die Tiere immer in einer Gruppe in der Natur zusammen leben. Es tauchen viele zweifelnde Fragen auf, was eine Zweithaltung angeht, die wir hiermit aber beantworten wollen und alle Zweifel beseitigen:

Das Kaninchen ist allein aber es fühlt sich wohl

Kaninchen sind sehr anpassungsfähig, man merkt meistens nicht, dass ein Tier unglücklich ist. Kaninchen haben ein ausgeprägtes Sozialverhalten, sie putzen sich gegenseitig, schlafen nebeneinander und spielen immer in Gemeinschaft. Kaninchen sollten laut Tierschutzgesetz immer artgerecht gehalten werden, deshalb sollte man die Tiere niemals alleine halten, da dies nicht der Art der Kaninchen gerecht wird.

Der Besitzer beschäftigt sich mit seinem Kaninchen und es ist fast nie alleine

Man kann es streicheln, aber nicht lecken und putzen, füttern kann man es auch, aber man kann nicht mit ihm um ein Kohlrabiblatt streiten. Das Kaninchen kann man den Stall einstreuen, aber nachts nicht wärmen und vor allem nicht in der Kaninchensprache mit ihm reden, was es sich so ersehnt. Auch wenn man ein toller Besitzer ist, wird es dies total vermissen.

Das Kaninchen ist nicht allein, da noch ein Meerschweinchen in der Behausung lebt

Untersuchungen haben gezeigt, dass Meerschweinchen und Kaninchen nicht zusammen in einer Behausung leben können, da sie zwei völlig unterschiedliche Tiere sind. Die beiden können sich vielleicht manchmal verstehen, allerdings ist es nur eine Duldung und keine Freundschaft. Es kann sein dass sie sich gegenseitig lecken und nebeneinander liegen, allerdings ist es eine Zweckgemeinschaft.

Es ist nicht genügend Platz für ein zweites Kaninchen da

Ein anderes Thema kann dem Kaninchen ebenso viel Leid zufügen wie die Einzelhaltung, die Käfiggröße. Ein Kaninchenpaar sollte mindestens 4 Quadratmeter plus Auslauf zur Verfügung haben, da schließlich ein Kaninchentag auch 24 Stunden lang ist. Wer dies dem Tier nicht bieten kann, der sollte sich auch kein Kaninchen anschaffen.

2 Kaninchen machen sehr viel Arbeit und sind teuer

Ein zweites Kaninchen macht nur wenig Arbeit, man braucht nur ein wenig mehr Streu, Futter und Platz, ansonsten aber wenig Zeit, da es sich in Gesellschaft alleine beschäftigen kann. Kaninchen können teuer werden wenn sie bei Krankheiten vom Tierarzt behandelt werden müssen, man vermeidet Verhaltensstörungen bei Kaninchen wenn man ein weiteres holt.

Das Kaninchen soll zahm bleiben

Eine häufige Angst ist, dass das Kaninchen sich durch den Artgenossen nicht mehr mit dem Halter beschäftigen möchte. Durch ein weiteres Kaninchen kann man nur die Zeit verändern, die das Tier ansonsten alleine verbracht hätte, da es ja jetzt jemanden zum spielen hat. Ein Partner bewirkt bei schüchternen Kaninchen, dass dieses mutiger wird und bei überdrehten, dass das Kaninchen ruhiger wird.

Kaninchen kommt mit Artgenossen nicht zurecht

In fast allen Fällen ist man davon überzeugt, aber es entspricht nicht den Tatsachen, was meistens daran liegt, dass man das Kaninchen einmal kurzzeitig mit einem anderen zusammen hat laufen lassen und diese sich gejagt oder auch gebissen haben. Solche Kämpfe sind aber völlig normal und kommen bei jedem Tier vor.

Das Kaninchen ist einfach zu alt um sich an andere zu gewöhnen

Das ist vollkommener Quatsch, da es schon Kaninchen gegeben hat, die mit 8 Jahren zum ersten Mal seit ihrer Mutter ein anderes Kaninchen zur Gesellschaft hatten und keine Probleme hatte, sich an andere zu gewöhnen.

Fazit: Es gibt keine stichhaltigen Argumente dafür, dass man die Kaninchen einzeln hält, denn das ist für das Tier eine Quälerei.

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