Kaninchen das ganze Jahr außen halten

Jedes Kaninchen ist glücklich, wenn es das ganze Jahr draußen bleiben darf. Jetzt stellt sich natürlich die Frage- geht das eigentlich überhaupt? Das geht- aber als Einsteiger sollte man schon einige Punkte beachten:

Gelände

Ein Gelände im Garten ist als Standort für Kaninchen die beste Möglichkeit herum zu toben. Sind Sie bereit, ihren Garten für ihre Kaninchen 10 oder mehrere Jahre aufzugeben? Möchten Sie ein größeres Domizil für ihre Kaninchen bauen, müssen Sie vorher bei der Gemeinde eine Genehmigung einholen, um späteren Ärger zu vermeiden. Sie sollten aber auch mit ihren Nachbarn sprechen, denn auch eine Geruchsbelästigung ist ohne Absprache nicht zu vereinbaren.

Kaninchenprojekt außen nicht billig und aufwendig

ein Kaninchen im StrohDas Kaninchenprojekt wird nicht ganz billig, schließlich muss das Domizil Platz für mehrere Kaninchen bieten. Kaninchen sollten in einem Außendomizil am besten mit einer ganzen Gruppe aufwachsen, denn schließlich wollen sich die Kaninchen im Winter gegenseitig warm halten. Die Konstruktion sollte witterungsbeständig sein. Seien Sie aber mit der Ausgabe des Materials nicht kleinlich, je mehr desto besser für ihre Kaninchen. Das Futter und der Einstreu sollte ebenso für die ganze Gruppe ausreichen, zur Not muss eine größere Menge eingekauft werden. Das Gehege sollte mindestens 6 Quadratmeter groß sein. Je größer das Gehege ist, desto besser für die Kaninchen.

Außenhaltung einfacher als die Wohnungshaltung?

Viele Halter sind der Überzeugung, dass die Außenhaltung einfacher als die Wohnungshaltung ist. Da täuschen diese sich aber ganz gewaltig. Gerade das Füttern der Kaninchen und Reinigen der Ställe nimmt besonders im Außengehege sehr viel Zeit in Anspruch. Im Sommer sollte man das Frischfutter öfters mal entsorgen, sowie das Trinkwasser austauschen. Das Ausmisten kann besonders im Winter wegen der enormen Kälte schon mal recht unangenehm werden.

Ein Außengehege ist am Boden fest verankert und kann nicht so ohne Weiteres wie ein Käfig versetzt werden. Da stellt sich dann natürlich die Frage: Wer soll sich um die Tiere kümmern, wenn Sie krank sind oder in den Urlaub fahren?

Haben Sie alle Vorbereitungen getroffen und das Außengehege für ihre Kaninchen bezugsfertig eingerichtet, werden Sie feststellen, wie glücklich diese über das neue Zuhause sind. Schließlich haben Sie den Kaninchen durch das Außengehege ein wenig mehr Natur geschenkt.

Doch, was muss man bei dem Bau eines solchen Außendomizils eigentlich genau beachten?

Flachdach

Das Flachdach sollte abfallend sein und das begehbare Gelände sollte die Form eines Quaders haben. Damit die Kaninchen windgeschützt sind, sollten Sie Bretterwände, die sich jeweils an einer Seite befinden, installieren. Pyramidengehege haben den Vorteil, dass sie wie eine Einzelwohnung von den Kaninchen genutzt werden können und gegen Laub und Schnee geschützt sind. Die Holzhäuser sollten allerdings vorher mit einem Holzschutzmittel behandelt werden, damit die Häuser vor einer übergreifenden Witterung geschützt sind.  Setzen Sie die Holzpflöcke in den Boden, allerdings immer im gleichen Abstand und umwickeln diese mit Maschendraht.

Außengehege nie zu klein bauen

Bauen Sie das Außengehege niemals zu klein. Es könnte ja sein, dass die Kaninchen später noch wachsen und dann müssten diese beengt in der Behausung leben. Besonders im Winter sind die Kaninchen darauf angewiesen, sich frei zu bewegen. Wenn das Außengehege groß genug ist, kann man noch zusätzliche Etagen bauen und sich zusätzliche Reinigung ersparen.

Sonnenplatz

Der Sonnenplatz sollte auch im Schatten liegen. Auch nicht schlecht wäre ein Baum, der genügend Schatten spendet und vor Regen und Schnee ein wirksamer Schutz ist. Wenn man das Außengehege in der Nähe des Hauses einrichtet, muss man nicht lange laufen, um mal eben die Kaninchen zu versorgen.  Das ist besonders im Winter von Vorteil. Der Käfig darf  in den Sommermonaten niemals in der prallen Sonne stehen, die Kaninchen würden ansonsten einen Hitzeschlag bekommen.

Ausbruchsicheres Gehege

Das Gehege sollte zudem so eingerichtet sein, dass die Kaninchen nicht so leicht entkommen können. Überprüfen Sie die Ober-und Unterseite, ob diese gesichert sind. Kaninchen sind im Tunnelbau die größten und könnten daher leicht entkommen. Ein Drahtgeflecht, dass bissfest konstruiert wurde, schützt auch vor anderen Kaninchenjägern wie Katzen, Mardern und Füchsen. Der Volierendraht ist in 25-Meter Rollen erhältlich und sollte eine Maschenweite von 16 x 16 mm haben. Die Drahtstärke sollte mindestens 1,2 mm betragen. Achten Sie darauf, dass das Seitengitter mindestens 50 cm in der Erde liegt, besser wären noch 60 cm. Diese Seitengitter sollten mit den Seitenwänden verbunden werden.

Rindenmulch als Bodengrund verwenden

Damit ihre Wiese nicht in kurzer Zeit von den Kaninchen abgefressen wird, sollten Sie besser Rindenmulch verwenden, der naturbelassen und saugfähig ist. Der Nachteil ist aber, dass dieser Rindenmulch mit Pestiziden behandelt wurde und eigentlich für die Düngung für Unkraut gedacht ist. Also nicht unbedingt gut für Kaninchen.  Bei Gittersteinen können Kaninchen nicht buddeln und man braucht auch kein zusätzliches Netz, das vor einem Ausbruch schützt. Die Reinigung ist relativ einfach. Einstreu der verschmutzt ist, sollte mit dem Rechen zusammen geharkt und umweltfreundlich entsorgt werden.

Schutzhütte mit Holz

Die Schutzhütte sollte aus 2 cm starken Holz bestehen, schließlich wollen die Kaninchen im Winter in der Hütte kuscheln und schmusen. Die Tiere brauchen in dem Holzhaus keine Heizung – allein die Körperwärme ist ausreichend, damit sich die Tiere gegenseitig warm halten. Im Eingangsbereich der Hütte sollte sich eine Trennwand befinden, der den Schlafraum vor Zugluft abschirmt. Eine gute Durchlüftung wird gewährleistet, wenn Sie mehrere Bohrungen im oberen Bereich der Seitenwände durchführen. Statten Sie die Hütte mit ausreichend Heu und Stroh aus. Wer ein wenig unsicher mit dem Handwerk ist, sollte umgehend einen fachkundigen, kompetenten Händler konsultieren. Das Hüttendach sollte außerdem aufklappbar sein, so dass eine Reinigung jederzeit möglich ist.

Überdachung

Die Überdachung sollte aus einem Material bestehen, dass lichtdurchlässig ist, beispielsweise Wellblechpappe. Diese Pappe ist ein wirkungsvoller Schutz gegen Sonne, Schnee, Regen. Eine Überdachung hat auch den Vorteil, dass Futter und Getränke länger halten und nicht einfrieren.

Tischtennisball in Wassernapf legen
Legen Sie einen Tischtennisball in den Wassernapf, um die Eisbildung noch weiter hinauszuzögern. Nehmen Sie besser keine Trinkflaschen, da diese schneller im Winter einfrieren. Die Kaninchen müssten entweder länger am Röhrchen ziehen, um Wasser zu trinken oder es käme zu viel Wasser auf einmal aus dem Röhrchen. Die Zunge der Kaninchen würde außerdem am Metallstückchen kleben bleiben, weil dieses schnell gefriert. Warmes Wasser sollte in die Näpfe eingefüllt werden, weil dieses nicht so schnell gefriert. Die Trinknäpfe müssen alle 2 Stunden neu aufgefüllt werden. Fressnäpfe die mit Heu aufgefüllt werden, dürfen nicht nass werden. Deswegen sollten die Näpfe immer überdacht platziert werden.

Was tut man, damit die Kaninchen sich richtig wohlfühlen?

Kaninchen fühlen sich im Haus erst richtig wohl, wenn der Boden mit Kletterpflanzen mit Kapuzinerkresse begrünt ist.

Welche Kaninchen dürfen in einem Außenhege gehalten werden?

Jetzt fragen Sie sich, welche Kaninchen in ein Außengehege gehalten werden dürfen oder? Jedes gesunde Kaninchen, mit Ausnahme von Langhaarkaninchen. Es dürfen nur Kaninchen in die Außengehege, die bereits ab Mitte Mai dort gehalten wurden. Wohnungskaninchen, die sehr empfindlich sind, sollten bei Temperaturen über 15 Grad umgesetzt werden. Bitte nicht zu spät umsetzen, da die Kaninchen erst mal Winterfell bilden müssen. Späteres Umsetzen wäre dann also nicht sehr geschickt. Um Blähungen zu vermeiden, sollten Sie die Kaninchen langsam daran gewöhnen, Grünfutter zu vertilgen. Kaninchen, die außen gehalten werden, sollten zudem regelmäßig auf Gesundheit überprüft werden. Überprüfen Sie den After der Kaninchen, es könnte ja sein, dass sich dort Maden verirrt haben.

Letzter Tipp:
Bitte holen Sie keine Kaninchen, die das ganze Jahr draußen waren  in die aufgeheizte Wohnung. Kaninchen würden einen Temperaturschock bekommen und die Gesundheit würde stark in Mitleidenschaft gezogen. Wenn ein Kaninchen krank war und deswegen umziehen musste, sollten Sie das Kaninchen in einen Raum bringen, der nicht stark aufgeheizt ist. Nur so stellen Sie sicher, dass das Kaninchen keinen gesundheitlichen Schaden davon trägt. Ältere und Kranke Kaninchen dürfen niemals außen gehalten werden. Auch einzelne Tiere fühlen sich in einem Außengehege nicht wohl, da ihnen der Partner zum Kuscheln fehlt.

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