Krankheiten bei Vögeln

Vögel können genauso wie andere Tiere von Krankheiten befallen werden, manche davon treten umso häufiger auf. Vögel können Krankheiten sehr gut verbergen, sie sind also sehr gute Schauspieler. In der Natur ist dieses Verhalten notwendig, damit sie nicht so schnell von Greifvögeln entdeckt werden.

In der Heimtierhaltung schafft dieses Verhalten Probleme, da nicht immer erkannt werden kann, ob es einem Vogel wirklich schlecht geht und darum wird der Tierarztbesuch oft erst zu spät in Erwägung gezogen.

Dieser Artikel soll die Krankheiten beleuchten, mit denen jeder Vogelhalter rechnen muss:

1) Aspergillose

Die Krankheit ist auch als Schimmelpilzkrankheit bekannt, eine reine Infektionskrankheit, die alle Organe befällt und für die Vögel häufig zum Tode führt. Besonders befallen sind Bronchien, Lunge und Herz. Oft wird die Krankheit nicht rechtzeitig erkannt und es wird oft so getan, als würde es sich um eine ganz normale Erkältung handeln. Hat die Krankheit jedoch das komplette Nervensystem des Vogels befallen, so kommt jede nur erdenkliche Hilfe zu spät. Der Halter darf jedoch nicht den Fehler machen, zu denken, dass es sich bei jeder Atemwegserkrankung um Aspergillose handelt. Häufig bekommen Vögel neben Lungenentzündung auch die Krankheit Asthma. Bei den Beschwerden ist eine Linderung zwar möglich, aber niemals eine vollständige Heilung. In der Natur ist Asthma ein Todesurteil für die Vögel.

2) Legenot

Legenot tritt recht häufig und nur bei den Weibchen auf und kann zum Tode führen. Das Ei hat sich hierbei im Legedarm bzw. Kloake festgesetzt, so dass der Vogel nicht mehr in der Lage ist, dieses auszustossen. Die Legenot kann man an der Verfassung der Tiere genau erkennen: Die Tiere fühlen sich sehr matt, stoßen schmerzhafte Laute aus und befinden sich meist in der Ecke des Bodens. Ein heftiges Pressen wirkt dabei wie eine starke Atemnot und es tritt sehr dünnflüssiger Kot auf. Der Legesack wirkt stark entzündet. Hilfreich ist hier eine leichte Bauchmassage, Wärmelampen und Riziniusöl. Man sollte jedoch aufpassen, dass das Ei im Mutterleib nicht entzündet ist. Ein Tierarzt sollte aufgesucht werden, wenn der Tierhalter nicht genügend Erfahrung bei diesem Problem mitbringt. Wenn die Legenot bei Weibchen vorkommt, dann sollte man diese von der Zucht ausschliessen.

3) Psittakose

Psittakose ist als Papageienkrankheit bekannt, die auch auf den Menschen übertragen werden kann. Symptome dieser Krankheit sind Glieder- und Kopfschmerzen, Fieber und Husten. Eine Verlangsamung der Herztätigkeit und eine Vergrößerung der Milz kann bei besonders schwierigen Fällen auftreten. Selten hingegen sind Hepatitis, schwere Atemnot, Hirnhautentzündung und ein plötzlich auftretender Herztod. Die Krankheit kann nach einer Woche, beim Menschen nach mehreren Monaten ausheilen, manchmal aber auch nie mehr. Bei alten Menschen und Kleinkindern führt die Krankheit meistens zum Tod. Sie verläuft ebenso tödlich, wenn die Menschen eine sehr schwaches Immunsystem besitzen.

4) Schwarzer Punkt

Diese Krankheit tritt zwischen dem dritten und fünften Lebenstag von Jungvögeln der Kanarien auf, der meistens tödlich verläuft. Übersteht ein Jungtier diesen Zeitraum, so kann damit gerechnet werden, dass der Vogel wieder genesen wird. Der Name Schwarzer Punkt lässt sich darauf zurückzuführen, weil im Bereich der Leber und Galle direkt in der rechten Bauchhälfte eine Dunkelfärbung durch die noch durchsichtige Haut auftritt. Inzwischen wurde wissenschaftlich belegt, dass es sich um eine Parasitenform handelt. Die Behauptung von einigen Medizinern, es handle sich hierbei um eine Pilzinfektion, muss noch weiter erforscht werden.

5) Vogelpocken

Die Vogelpocken sind eine Viruserkrankung, die gefährlichste wird als Kanarienpocken bezeichnet. Insgesamt gibt es 11 verschiedene Pockenkrankheiten, die die Vögel umbringen. Die Krankheit kann man durch eitrige Bläschen an Augen, Nase, Schnabel und Beinen erkennen. Die Bläschen platzen irgendwann und vernarben schließlich. Bei den meisten Pockenarten verheilt die Narbenbildung so gut, dass man diese kaum noch erkennen kann. Erkältungserscheinungen und starke Atemnot sind weitere Symptome. Wenn diese auftreten, so führt die Krankheit weitaus schneller zum Tode. Ist ein Vogel an einer Vogelpockenkrankheit erkrankt, so kann er den ganzen Beschlag mit der Krankheit infizieren. Es dauert immer eine bestimmte Zeit, bis die Krankheit durchbricht. Eine komplette Ausrottung der Krankheit ist bis heute nicht möglich, obwohl sich die Forschung mit diversen Impfstoffen beschäftigt. Damit die Krankheit gar nicht erst auftreten kann, sollten die Vögel durch den Tierarzt gegen Kanarienpocken geimpft werden.

6) Going Light Syndrom

Hinter dem harmlosen Namen verbirgt sich eine sehr tückische und tödliche Krankheit, die häufig Wellensittiche und auch andere Vogelarten betrifft. Häufig hat man den Eindruck, dass es sich um einen gesunden Vogel handelt, doch damit täuscht man sich. Der Vogel frisst in der Phase der Krankheit sehr viel, verliert dennoch sehr viel Gewicht und nimmt ab. Das liegt daran, dass der Verdauungstrakt nicht mehr in der Lage ist, die Nahrung zu verwerten. Die Körner, die der Vögel wieder ausspuckt, wurden nicht vollständig vedaut. Mit der Zeit können die Vögel die aufgenommene Nahrung generell schlechter verdauen. Schuld an diesem Zustand sind Megabakterien, die sich im Verdauungstrakt der Vögel eingenistet haben. Bei diesen Bakterien handelt es sich aber nicht wie der Name vermuten lässt um Bakterien, sondern um Pilze. Die Krankheit sollte vom Tierarzt schnell entdeckt werden, um mit Medikamenten dagegen vorzugehen. Andere Erkrankungen wie Kropferkrankungen und Darmentzündungen haben nicht unbedingt etwas mit den Megabakterien zu tun, deshalb sollte man keine voreiligen Schlüsse ziehen und lieber direkt einen Tierarzt aufsuchen.

7) Kropfentzündungen

Kropfentzündungen können bei Einzelhaltung entstehen, wenn Halter in den Käfigen Plastikvögel oder auch Spiegel aufhängen, was tierschutzrechtlich nicht in Ordnung ist. Den Vögeln wird ein nicht vorhandener Partner vorgegaukelt, woraufhin diese den Partner füttern wollen und die Körnchen deshalb wieder hochwürgen. Da das Spiegelbild logischerweise die Körnchen nicht annimmt, schlucken sie die Körnchen wieder hinunter. Die Schleimhaut wird durch das ständige hoch- und wieder runter schlucken wund. In dieser Schleimhaut können sich Bakterien und auch andere Krankheitskeime bilden. Das Benagen künstlicher Gegenstände kann unter Umständen auch zu Kropfentzündungen führen. Oft werden auch giftige Zimmerpflanzen benagt, was wiederum zu einer schweren Reizung der Schleimhäute führen kann. Der Vogel erbricht bei einer Kropfentzündung die zuletzt aufgenommene Nahrung. Auch Pilzinfektionen können zu Kropfentzündungen führen. Man sollte nicht lange zögern und einen Tierarzt aufsuchen, der Abstriche vom Kropf machen kann und weitere Untersuchungen durchführt (beispielsweise Röntgen). Es ist empfehlenswert hierfür einen kundigen Vogeltierarzt aufzusuchen, da sich viele Kleintierärzte mit der Behandlung von Vogelkrankheiten nicht ausreichend auskennen.

8) Durchfälle

Durchfälle kommen recht häufig vor, deshalb sollte man nicht lange zögern und zum Tierarzt gehen, da die Vögel bei der Krankheit sehr schwach werden. Häufig bekommen die Vögel Durchfall, weil sie sich falsch ernährt haben. Die Infektion kann bis hin zu einer schweren Darmerkrankung bei Nichtbehandlung führen. Ursachen für Durchfälle können psychische Störungen sein. Blutige Durchfälle können bei Vergiftungen und Darmtumoren vorkommen. Der Tierarzt wird eine Diagnose bezüglich Ernährung und Medikamenten verordnen, an dem sich der Patienten zu halten hat. Eigenmächtige Therapieänderungen können dazu führen, dass der Durchfall wieder zurückkehrt, was kein Tierbesitzer möchte.

9) Gehirnentzündungen

Bakterien und auch Schimmelpilze können das Gehirn und das Nervensystem ernsthaft schädigen. Infolge einer Infektion kann es zur sogenannten Gehirnentzündung kommen. Die Vögel sind in dem Zustand sehr geschwächt, halten den Kopf schief, zittern und sind gelähmt. Die Tiere sind bei fortgeschrittener Krankheit nicht mehr in der Lage, gerade auf der Stange zu sitzen und können nicht mehr fressen. Ist dieser Zustand erreicht, sollte man nicht länger zögern und den Tierarzt aufsuchen, der eine genaue Diagnose stellen kann. Man sollte niemals eigenmächtig das Tier therapieren oder sich auf Beratungen in Online-Foren verlassen, da niemand darüber eine genaue Diagnose stellen kann.

10) Mycoplasmen-Infektion

Vor Jahren galt die Infektion nicht als häufig, inzwischen ist die Krankheit jedoch als häufige Vogelkrankheit einzustufen. Bei den Krankheitserregern handelt es sich um Bakterien, die in der Lage sind, sich selbständig zu vermehren. Bei den Krankheitsymptomen kommt es zu häufigen anfallartigem Niesen und feuchten Nasenausfluss. Wenn die oberen Atemwege infiziert sind, so dass die Vögel kaum atmen können, ist die Schleimbildung sehr hoch. Die unteren Atemwege sind dann betroffen, wenn die Vögel trocken würgen, erbrechen und husten. Weitere Symptome sind schweres Atmen und ein wippender Schwanz. Der Stimmkopf kann ebenso stark in Mitleidenschaft gezogen werden, so dass die Vögel beim Singen ein lautes, pfeifendes Geräusch von sich geben. Es ist nicht wirklich klar, wie sich die Vögel mit den Krankheitserregern infizieren können. Die Erkrankung zu behandeln ist sehr langwierig, schwierig und der Vogelhalter braucht eine Menge Geduld. Eine vollständige Heilung ist laut Tierärzten nicht möglich. Es gibt zwar Medikamente die eine Besserung des Zustandes verursachen, aber niemals eine vollständige Heilung. Die Fachärzte hoffen, dass in einigen Jahren ein entsprechendes Präparat auf dem Markt gekommen ist, mit dem die Vögel behandelt werden können.

11) Nasennebenhöhlenentzündung

Auch Vögel können wie wir Menschen an einer Nasennebenhöhlenentzündung leiden, die auch als Sinus infraorbitalis bekannt ist. Der Vogel sondert bei dieser Entzündung nicht den Schleim über die Nase ab, wie das beim Schnupfen der Fall ist, sondern über Schleimhäute, die sich in den Nebenhöhlen der Nase befinden. Der Bereich der sich unter dem Auge befindet, schwillt dabei so stark an, dass sich der Vogel vor Schmerzen krümmt. Die Augenlider sind ebenfalls sehr stark gerötet. Da die Vögel starke Schmerzen haben, sollten die Vögel von einem Tierarzt mit Antibiotikum behandelt werden. Diese Behandlung ist dringend notwendig, da sich bei jeder Verzögerung die Krankheit noch weiter verschlimmert. Neben der Verabreichung eines Antibiotikums muss der Tierarzt dem Tier mit einer Spritze den Eiter entfernen, der unter der stark geschwollenen Haut sichtbar wird. In besonders schwerwiegenden Fällen muss der Tierarzt sogar die Haut aufschneiden, um den Eiter zu entfernen. Das hört sich ziemlich abstossend an, aber es gibt keine andere Möglichkeit, dem Vogel zu helfen. Eine Schmerzenstherapie ist meist im Zusammenhang einer Nasennebenhöhlenentzündung zu empfehlen, die Sie bei dem Tierarzt erwähnen sollten. Generell sollte die stark vereiterte Nase gereinigt werden. Dies kann der Vogel nicht selber machen, das müssen Sie mit Papiertaschentüchern übernehmen, die als Nasenreiniger umfunktioniert werden. Man führt die gerollte Spitze des Papiertaschentuchs in die Nase des Vogels, die Spitze des Papiertaschentuchs darf jedoch niemals zu fest in die Nase hinein gedrückt werden. Wenn man das Reinigen der Nase nicht übernimmt, können sich Nasensteine bilden, die nur noch durch eine schwerwiegende Operation entfernt werden können.

12) Niereninfektionen

Die meisten Niereninfektionen werden nicht erkannt, weil viele Tierhalter die Krankheit als Durchfall behandeln. Wenn der Vogel flüssige Kotballen absetzt und dabei noch kränklich aussieht, dann hat er mit aller Wahrscheinlichkeit eine Niereninfektion. In extremen Fällen tropft bei dem kranken Vogel Urin heraus und es werden keine Kotballen ausgeschieden. In diesem Fall sollte der Vogel sofort zum Tierarzt gebracht werden. Das Gefieder um die Kloake herum wird stark von der vermehrten Urinmenge verstopft. Bei dem starken Pinkelreiz kann es passieren, dass der Vogel einen sehr unangenehmen Geruch absondert. Weil der Urin die Haut angreift, bekommen die Vögel juckende Hautexzeme und Hautveränderungen. Niereninfektionen sind meistens auf eine fehlerhafte Ernährung zurückzuführen, beispielsweise durch zu viel Fett, Eiweiß und Salz. Trinken die Vögel zu wenig, so kann dies auch zu einer Niereninfektion führen, deshalb sollte man immer kontrollieren, ob die Vögel auch genug getrunken haben. Auch bestimmte Medikamente oder giftige Pflanzen können Niereninfektionen auslösen. Nicht in jedem Fall ist eine Heilung möglich. Wenn die Infektion chronisch geworden ist, können die Beschwerden lediglich gelindert werden. Die Behandlung sieht vor, dass die Vögel immer ausreichend zu trinken bekommen. Eine Wärmetherapie wirkt sich positiv auf das allgemeine Wohlbefinden eines Vogels aus.

13) Pilzinfektionen (allgemein)

In der Darmflora von Vögeln können sich Darmpilze bilden, die auch als Hefepilze bekannt sind. Diese Pilzen belagern regelrecht den Darm, den Kropf und den Rachen. In einem gesunden Vogelkörper werden die Pilze durch gutartige Bakterien kontrolliert. Durch die Schwäche des Immunsystems, beispielsweise durch Stress oder Fehlernährung sterben jedoch die gutartigen Bakterien ab. Die Pilze haben also die Möglichkeit, sich ungehindert auszubreiten. Wird die Darmschleimhaut vom Pilz befallen, so spricht man auch von einem Darmpilz, der auch bei Menschen immer häufiger auftritt. Ist der Vogel erkrankt, sollte dieser umgehend vom Tierarzt behandelt werden, da die Pilzgifte die Leber angreifen können. Pilzinfektionen erkennt man daran, dass der Vogel oft erbricht und eine Menge Schleim absondert. Oft stauen sich die Gase im Kropf, die von den Darmpilzen erzeugt werden. Weitere Symptome bei Pilzinfektionen sind unter anderem Appetitlosigkeit und Durchfälle (recht schmierig). Während der Therapie sollte dem Tier kein Zucker verabreicht werden, da die Pilze sich von Zucker ernähren.

14) Trychomonaden-Infektion

Die Erkrankung tritt recht häufig bei Wellensittichen auf und wird durch Parasiten verursacht. Diese Parasiten bevölkern die Rachen- und Kropfschleimhaut und reizen die Schleimhaut. Wenn die Parasiten tiefer in das Gewebe gelangen verursachen sie dort schwere Schäden, beispielsweise Entzündungen und weitere Erreger. Folgekrankheiten sind Kropfentzündungen. Ein typisches Symptom eines Befalls mit Trichomonaden ist das Erbrechen von Futter, das mit klebrigem Schleim vermischt ist. Mitunter bildet sich im Kropf ein zäher, durchsichtiger Schleim, der in großen Mengen ganz ohne Futterbeimengungen hervorgewürgt wird. Manche Vögel würgen jedoch weder Schleim noch Futter hoch, sondern führen nur „trockene“ Würgebewegungen aus. Auch häufiges Niesen in Kombination mit trockenen Würgebewegungen oder dem Auswürgen von Schleim und Futter kann bei manchen betroffenen Vögeln beobachtet werden. Hinzu kommt, dass der Kropfausgang stark eingeengt wird und der Kropf stark anschwillt. Die Vögel leiden an Kurzatmigkeit, weil der geschwollene Kropf auf das Atmungssystem drückt. Die Tiere verhalten sich apathisch, schlafen sehr viel und das Gefieder ist stark aufgeplustert. Wenn man am Schnabel des Vogels riecht, kann man einen fauligen bis fischigen Geruch wahrnehmen, wobei dieser Geruch nicht immer vorhanden ist. Da die Krankheit recht infektiös ist, kann sich diese auch auf andere Vogelarten übertragen. Damit die Parasiten nachgewiesen werden können, sollte der Tierarzt eine Kropfspülung vornehmen. Wurden diese nachgewiesen, werden die entsprechenden Medikamente verabreicht, jedoch sollte die Behandlung nicht ständig mit Medikamenten erfolgen, sondern mit Hygienemaßnahmen. Alle infizierten Gefäße müssen mit heißem Wasser ausgewaschen werden, um eine weitere Infektion zu vermeiden. Mit einem Abstrich kann der Tierarzt den Behandlungserfolg kontrollieren. In Internetforen wird immer wieder behauptet, dass eine Apfelessig-Kur die Parasiten abtötet, was aber völliger Quatsch ist. Ganz im Gegenteil, die Parasisten vermehren sich sogar noch, die Gewebeschädigung schreitet weiter voran und auch das Sterben der Tiere. Wird der Befall der Parasisten rechtzeitig entdeckt bzw. behandelt, ist eine Heilung sehr wahrscheinlich.

15) Fetttumore

Diese Tumore bilden sich meistens am Bauch und sind gutartig. Es sollte eine fettarme Ernährung beachtet werden und mit dem Tierarzt ein Ernährungsplan aufgestellt werden. Kleinere Tumore können mittels einer Operation entfernt werden.

16) Verstopfungen

Eine Verstopfung ist sehr schnell zu erkennen, wenn der Vogel sich beim Kotabsatz quält oder nicht absetzen will. Es gibt viele Gründe hierfür, beispielsweise falsche Ernährung, Vergiftungen oder innere Erkrankungen. Sollte das Problem nach einer Futterumstellung immer noch bestehen bleiben, sollte sofort ein Tierarzt aufgesucht werden, der das Problem umgehend behandeln kann.

17) Flugunfähigkeit

Es kann immer mal vorkommen, dass ein Vogel plötzlich nicht mehr fliegen kann, also flugunfähig ist oder von Geburt an nicht fliegen kann. Flugunfähigkeit darf man aber nicht einfach so als lächerlich abtun, sondern lieber umgehend einen Tierarzt aufsuchen, um das Problem dafür zu finden. Ein Vogel kann beispielsweise flugunfähig werden, wenn er zuviel Übergewicht hat oder sich Flügeln und Schultern verletzt hat. Ein Tumor kann auch verursachen, dass ein Vogel nicht mehr in der Lage ist zu fliegen. Weitere mögliche Ursachen sind gelähmte Flügel, Gefiederstörungen (verursacht durch ein Virus), Koordinationsstörungen, Knochenfehlstellungen, ausschließliche Käfighaltung (ohne Freiflugmöglichkeit) und natürlich Flugangst. Ein verbreitetes Gerücht, dass Vögel fliegen, wenn man sie in die Luft wirft, ist einfach gravierender Unsinn. Das sollte man auf keinen Fall tun, sondern lieber direkt ein Tierarzt konsultieren, der das Problem genau beurteilen kann. Auch ohne Fliegen kann man dem Vogel noch ein angenehmes und schönes Leben ermöglichen. Jeder Vogel sollte selber entscheiden dürfen, ob er fliegen möchte. Keiner sollte also den Vogel zum fliegen zwingen.

18) Gicht

Auch Vögel können wie Menschen an Gicht erkranken. Bei dieser Krankheit handelt es sich um eine Stoffwechselerkrankung bzw. Stoffwechselstörung. Die Krankheit entwickelt sich chronisch oder akut. Es gibt unterschiedliche Gichtarten wie Nierengicht, Viszeralgicht und Gelenkgicht. Die Nieren- und Viszeralgicht kann durch eine Blutuntersuchung nachgewiesen werden, aber erst im fortgeschrittenen Stadium der Krankheit. Die Gelenkgicht kann man an der Verdickung der Gelenke bzw. Zehen erkennen, die sich vom eigentlichen Fuß deutlich abheben. Im weiteren Verlauf der Krankheit werden die Gelenke steif und es kann passieren, dass die Zehen einfach abfallen. Nicht selten kommt es vor, dass die Tiere sich eine Blutvergiftung hinzuziehen. Leider sind viele Formen der Gicht nicht heilbar, man kann jedoch den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen. Eine Infusion wirkt sich auf die Tiere positiv aus. Vögel die an Gelenkgicht leiden, hat ein Blutreinigungstee geholfen, der in Apotheken erhältlich ist. Wichtig ist aber, dass anstelle von Trinkwasser den Tieren eine Lösung angeboten werden muss, der den Tieren nicht sonderlich schmecken wird. Zudem wird eine eiweißfreie Diät vom Tierarzt bzw. Tierheilpraktiker verordnet.

19) Grauer Star

Bei dem grauen Star wird oft von einer Linsentrübung gesprochen, die jedoch leider nicht heilbar ist. Der Graue Star kann einfach so entstehen, auch wenn es keinen Grund dafür gibt. Meist sind ältere Vögel häufiger als junge Vögel von der Krankheit betroffen. Je nachdem wie die Linsentrübung ausfällt, können die Tiere sogar vollständig erblinden. Symptome für die Krankheit sind unter anderem, dass die Vögel ihre Umgebung nicht mehr richtig wahrnehmen und beim Fliegen und Landen kleine Missgeschicke passieren. Viele Vögel fliegen aus lauter Angst schließlich gar nicht mehr, weil sie durch die verminderte Sehkraft stark verunsichert sind. Wird mit der Lampe ins Auge geleuchtet, kann man die Linsentrübung genauer feststellen. Wenn Menschen an einem Katarakt leiden, können diese operiert werden, bei Vögeln ist dies leider nicht möglich. Einige Vögel kommen mit der Einschränkung gut zurecht andere wiederum nicht. Deshalb wäre im letzteren Fall eine Einschläferung am sinnvollsten um das Tier nicht unnötig leiden zu lassen.

20) Hängende Flügel

In letzter Zeit kann häufig beobachtet werden, dass die Vögel ihre Flügel hängen lassen, verursacht durch Schulterverletzungen, Flügelbruch, Leberschaden, Schlaganfälle, Flügel- und Schultertumoren. Bei allen Erkrankungen sollte unbedingt ein Tierarzt aufgesucht werden, damit dieser die Krankheit umgehend behandeln kann.

21) Lähmungen

Lähmungen treten häufig unvermittelt auf, wenn Vögel die Gliedmaßen vor Schmerzen, die Füße bzw. Zehen nicht mehr bewegen können und über ihre eigenen Füße stolpern. Man nimmt die Lähmung meist erst dann wahr, wenn die Vögel sich nicht mehr auf der Stange halten können. Man unterscheidet eine schlaffe oder spastische Lähmung. Lähmungen können unterschiedliche Ursachen haben, beispielsweise Vitaminmangel, Tumore, Verletzungen der Sehnen, Gehirnerschütterungen und Schlaganfälle. Man sollte eine Lähmung sofort vom Tierarzt behandeln lassen. Wenn eine Lähmung nicht behandelbar ist, sollte der Vogel Krankengymnastik verordnet bekommen.

22) Leberstörungen

Leberstörungen treten recht häufig bei Wellensittichen auf, da diese leicht zum Verfetten neigen. Aber auch andere Tiere können von Leberstörungen befallen werden. Auslöser für Leberstörungen können beispielsweise Tumore oder Entzündungen sein. Symptome können leider nicht sehr leicht festgestellt werden, da die Leberstörungen immer erst dann erkannt werden, wenn die Krankheit bereits im fortgeschrittenen Stadium ist. Benommenheit, Lähmungen, plötzliche Fehlsichtigkeit, Zittern und Orientierungsstörungen sind die typischen Anzeichen der Krankheit. Sicher kann man sagen, dass ein erhöhtes Schnabelwachstum mit einer Schnabeldeformierung bei Leberstörungen auftritt. Die Krallen werden bei einigen Vögeln sehr dunkel und das Gefieder ist sehr struppig und stumpf. Man sollte den Tierarzt direkt bei einem ungewöhnlichen Schnabelwachstum aufsuchen, da eine Schnabeldeformierung nicht immer vom Halter erkannt wird. Weitere Erkrankungen bei Leberstörungen sind unter anderem Leberverfettungen, Lebezirrhosen und Lebertumore. Der Kot der Tiere ist meistens grünlich gefärbt mit einem gelblichen Anteil von Urin. Der Tierarzt sollte bei der Diagnose ein Röntgenbild anfertigen und eine Blutuntersuchung durchführen, um die Leberwerte zu bestimmen. Je nach Allgemeinzustand des Wellensittichs kann es passieren, dass eine Blutuntersuchung nicht durchgeführt werden kann, ohne das Leben des Wellensittichs zu riskieren. Das Problem ist nur, dass eine Blutuntersuchung erforderlich ist, um eine genaue Diagnose stellen zu können. Die Behandlung sieht so aus: Die Vögel sollten abnehmen, aber nicht zu schnell. Eine dauerhafte Umstellung der Ernährung ist jedoch erforderlich. Man sollte mit dem Tierarzt darüber sprechen, ob man über das Futter Mariendiestel streuen soll, da dieses Mittel sich in einigen Fällen als recht nützlich erwiesen hat. Wie lange eine Behandlung durchgeführt wird, bestimmt einzig und allein der Tierarzt. Während die einen Vögel wieder schnell gesund werden, haben die anderen Vögel eine lebenslange Therapie durchzumachen. Eine Behandlung ohne den Tierarzt durchzuführen, wäre nicht empfehlenswert und könnte das Todesurteil eines jeden Vogels sein.

23) Luftsack-Erkrankungen

Vögel besitzen neben den Lungen auch noch Luftsäcke, die die Vögel beim Atmen noch zusätzlich unterstützen und dafür sorgen, dass diese so hoch zwitschern können. Doch die Luftsäcke können Schaden nehmen, wenn diese sich entzünden oder reißen. Die Entzündung kommt beispielsweise zustande, wenn die Vögel Verunreinigungen und Krankheitserreger einatmen. Es kommt zu Schwellungen, die man am Vogel direkt erkennen kann. Wenn ein Vogel gegen eine Fensterscheibe fliegt, können die Luftsäcke reißen. Der Tierarzt sollte den Vogel untersuchen und den Luftsack anstechen, damit Luft entweichen kann. Dies ist zwar zuerst für den Vogel sehr schmerzlich, verschafft ihm jedoch Linderung, da der geblähte Luftsack und das Druckgefühl gänzlich verschwindet. Luftsäcke können aber auch reißen, wenn die Krallen der Katzen die Luftsäcke verletzen. Falls dies der Fall ist, sollte dem Vogel sofort ein Antibiotikum verabreicht werden, da der Speichel der Katze gefährliche Krankheitserreger enthält. Einen allgemeinen Rat zur Behandlung von Luftsackerkrankungen kann man nicht erteilen, da nur der Tierarzt weiss, wie man entsprechende Entzündungen behandeln kann. In einigen Fällen ist eine Inhalation nützlich, in anderen wiederum nicht. Vögel die an Luftsackerkrankungen leiden müssen geschont werden, was bedeutet, dass man ihnen keinen Freiflug gestattet. Hält man sich nicht daran, so könnte es erneut zu einer Reizung der Luftsäcke kommen.

24) Schnabelbruch

Der Schnabelbruch eines Vogels ist sehr riskant, da dies unter Umständen den Tod des Vogels bedeuten kann. Das hat zur Ursache, dass der übrig gebliebene Schnabel zu kurz ist, damit der Vogel selber Nahrung aufnehmen kann. Je nachdem wie viel von dem Schnabelhorn abgebrochen ist, kann der Vogel eigenständig Nahrung aufnehmen. Man sollte den Vogel zum Tierarzt bringen, wenn ein großes Stück abgebrochen ist, das der Tierarzt wieder ankleben kann. Bei großen Papageien kann der Schnabel mit einer Drahtschlinge wieder befestigt werden. Als Halter eines kleinen Ziervogels kann man aber nicht damit rechnen, das die Befestigung einer Drahtschlinge möglich ist. Ist der Schnabel zu weit abgebrochen, so stehen die Chancen auf Befestigung des abgebrochenen Schnabels bzw. Heilung sehr schlecht. Aus diesem Grund sollte man in Erwägung ziehen, ob es nicht besser wäre, das Tier einzuschläfern. Neben den Brüchen kann es auch zu den sogenannten Spaltungen kommen. Diese Spaltungen sind sehr gefährlich und sollten von einem Tierarzt genau begutachtet werden. Da die Schnabelbrüche sehr schmerzlich sind, sollte der Vogelhalter den Vogel mit nahrungsreicher Kost verwöhnen. Sprechen Sie aber unbedingt mit ihrem Tierarzt ab, welche Ernährung bei dieser Erkrankung die beste wäre. Seien Sie dem Vogel beim Futter einnehmen behilflich. Wenn die Bruchkante dem Vogel nicht mehr wehtut, kann der Vogel eigenständig Nahrung aufnehmen.

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