Spielaggression bei Katzen
Die Spielaggression bei Katzen hat ihren Ursprung im natürlichen Verhalten der Katzen. Im Spiel mit den Geschwistern lernen Katzen normalerweise, wie sie sich anderen Katzen zu benehmen haben, wie diese sich in künftigen Revierkämpfen verhalten sollen. Die Frage aber ist, wie aber dabei Aggression entstehen kann?
Instinktive Ursachen
Das Spielen dient bei Katzenbabys dem Kräftemessen, aber auch dem Erlernen von Sozial- und Jagdverhalten. Die Kätzchen wechseln sich in ihren Rollen als Angreifer und Opfer ab und lernen, ihre Kräfte, Krallen und Zähne so einzusetzen, dass sie niemanden verletzen können. Von Natur aus wissen Katzen wie sie miteinander kommunizieren müssen, wenn die Artgenossen zu weit gegangen sind.
Die Katzenmutter stupst ihr junges Katzenbaby sanft mit der Pfote weg, wenn es zu wild spielt. Die Katzenkinder merken untereinander, wenn die Geschwister zu stark zubeißen oder ihre Krallen beim Spiel nicht einfahren. Sie lernen auf diese Weise, sich selbst zurückzuhalten. Wurden allerdings junge Kitten von der Familie getrennt wissen diese nicht wie man die Instinkte nutzen kann, ohne anderen wehzutun und es kommt zu Spielaggression bei Katzen.
Falsche Erziehung begünstigt Spielaggression bei Katzen
Es kann auch zu Spielaggression kommen, wenn Katzen mit Geschwistern aufgewachsen und gut sozialisiert sind. Meistens liegt der Grund darin, dass der Katzenhalter selbst dem Kätzchen zu aggressives Spiel beigebracht hat. Wenn Kätzchen menschliche Hände als Spielzeug benutzen, ist das anfangs niedlich, aber auch sehr schmerzhaft. Meistens lernt das Haustier jedoch, dass Spielaggression bei Katzen in Ordnung ist und Spaß macht – die Folge davon ist allerdings, dass die Katze glaubt, dass es auch erlaubt ist mit Krallen und Zähnen zu spielen.
Was kann man gegen Spielaggression bei Katzen tun?
Wenn die Katze bereits Spielaggression entwickelt, muss man ihr einerseits zeigen, dass dieses Verhalten unerwünscht ist, ihr aber auch Alternativen bieten. Wenn beim Spielen die Hand umklammert wird sagt man “ Autsch“ und schieben den Arm ein wenig vor. Das “ Codewort“ für die erreichte Schmerzgrenze darf sich nicht verändern – nur so, kann die Katze das Stoppsignal auch verstehen. Die Reaktion vom Halter kann die Katze kurz irritieren und man kann die Hand vorsichtig zurückziehen. Man kann die Katze ignorieren und kurz weg gehen – so nach und nach wird die Katze verstehen, dass das Spiel auf hört, wenn sie zu aggressiv wird. Man sollte zu Spielzeug greifen, das eine sichere Entfernung zwischen Hand und Katzenkrallen einhält : Spielangeln sind sehr gut geeignet.
Intelligenzspielzeug, Futterspielzeug und eine katzenfreundlich eingerichtete Wohnung sorgen dafür, dass die Katze ausreichend Möglichkeiten hat, sich ohne Spielaggression zu beschäftigen. Falls sich die Katze einfach nur einsam fühlt kann ein zweiter Artgenosse eine gute Alternative sein. Man sollte niemals die Hand ruckartig zurück ziehen, wenn die Katze Spielaggression zeigt, denn das würde die Jagdinstinkte der Katze reizen und sie würde noch fester zu beißen.
Achtung: Man sollte niemals die Katze für ihr Verhalten bestrafen – diese weiß ja nicht, dass sie ihnen wehtut, da sie es ja schließlich nicht böse meint.