Was ein Pferd braucht

Die Pferde brauchen auch eine Grundausstattung wie alle Sportler. Die wichtigsten Utensilien sind unter anderem Halfter Strick, Sattel und Zaumzeug. Es gibt auch noch sehr viele überflüssige Dinge die das Pferd einfach braucht.

Halfter und Strick

Für den alltäglichen Umgang im Stall und für den Weg zur Weide braucht das Pferd ein Stallhalfter aus Nylon oder Leder. Für welches Material man sich entscheidet ist Geschmackssache. Vorteilhaft ist es aber, wenn sich das Halfter auch am Nackenriemen öffnen lässt. Besonders Pferde mit empfindlichen Ohren wissen das zu schätzen. Der Strick muss stabil sein und über einen Panikhaken verfügen, der schlimme Verletzungen vermeiden kann.

Decken

Eigentlich haben Pferde durch ihr Fell einen Wetter-und Klimaschutz, dennoch sind Decken in manchen Fällen durchaus sinnvoll. Verschwitzte Pferde bekommt man mit einer gut saugenden Abschwitzdecke schneller trocken. Diesen “ Luxus“ sollten auch robuste gehaltene Pferde nach dem Reiten genießen können. Eine wärmende Thermodecke kann im Winter bei geschorenen Pferden gute Dienste leisten. Wer mit dem Pferd auf Turniere oder Wanderritte geht, sollte eine Regendecke besorgen. Eine weitmaschig gewebte Fliegendecke ist sehr hilfreich wenn die Pferde sehr empfindlich sind, diese Decke kann einer Bindehautentzündung vorbeugen. Immer mehr robust gehaltene Pferde leiden an einer Allergie auf Kriebelmücken, dem Sommerekzem. Eine Ekzmerdecke wehrt die aggressiven Mücken ab und lindert den Juckreiz der Pferde. Pferdedecken müssen gut sitzen und dürfen keinesfalls an Widerrist und Schulter drücken. Ein elastischer Deckengurt fixiert die Decke. Bleibt sie länger auf dem Pferd, muss es sich damit auch ohne Gefahren hinlegen können.

Sattel und Sattelunterlage

Mittlerweile gibt es zahllose Sattelvarianten, bei denen ein starrer oder gefederter Baum aus Holz, Metall oder Kunststoff vorhanden ist, der den Druck des Reiters auf dem Pferderücken verteilt. Es gibt aber auch baumlose Modelle und Reitkissen. Ein gut passender Sattel hat eine ausreichend weite Kammer und breite Sattelkissen, die auf dem bemuskelten Teil des Rückens aufliegen. Der Kissenkanal muss der Wirbelsäule ausreichend Platz lassen. Der Sattelschwerpunkt sollte in der Mitte liegen und das Reitergewicht gleichmäßig auf die Auflagefläche verteilen. Der Sattel darf nur so lang sein, dass er nicht in die Nierenpartie drückt. Man muss einen Profi konsultieren, wenn es um den Kauf eines Sattels geht, da eine Rücknahme sofort gewährleistet sein muss, wenn der Sattel nicht passen sollte. Satteldecken und Pads schonen entgegen der landläufigen Meinung nicht den Pferderücken, sondern den Sattel. Der Schweiß würde dem Leder auf Dauer schwer zusetzen und die Lebensdauer der teuren Ausrüstung verkürzen. Decken, Schabracken und Pads müssen der Sattelform angepasst und nur so dick sein, dass dem Pferd unter dem Sattel kein Zwang oder Druck entsteht. Nach dem Reiten werden sie zum Trocknen auf die Oberseite gelegt und später Haare und Schmutz heraus gebürstet.

Zäumung

Um sich mit dem Pferd beim Reiten zu verständigen, verwendet man eine Zäumung mit Kopfstück, Gebiss und Zügeln. Das Kopfstück besteht mindestens aus einem Backenriemen, meist jedoch auch noch aus Stirn- und Kehlriemen. Häufig wird noch ein Reithalfter verwendet, das das Aufsperren des Maules beim Annehmen der Zügel verhindern soll. Beim Hannoverschen Reithalfter laufen Nasen- und Kinnriemen über die Trendsenringe. Der Nasenriemen liegt zwei Finger breit über dem Ende des Nasenbeins, damit die Atmung nicht behindert wird. Das Englische Reithalfter liegt zwei Finger breit unter dem Jochbein und wird unter den Backenstücken durchgeschnallt. In die Kopfstücke werden die Gebisse eingeschnallt. Am gängigsten ist sicher die einfach gebrochene Wassertrense. je nach Ausbildungsstand von Reiter und Pferd gibt es jedoch eine Vielzahl verschiedener Gebisse aus speichelfördenden Kupferlegierungen, Edelstahl, Eisen, Plastik, Gummi oder Leder. Sie wirken unterschiedlich “ scharf“ auf das Maul und je nach Konstruktion mehr auf Laden, Gaumen oder Zunge. Gebisse mit Anzügen wirken zusätzlich auf das Genick und das Kinn. Das Gebiss muss in Breite und Dicke dem Maul des Pferdes angepasst sein. Neben der klassischen Zäumung mit Gebiss gibt es eine Vielzahl von gebisslosen Zäumungen, die meist auf die Nase des Pferdes einwirken. Hierzu zählen Bosal, Vosal, Sidepull und viele mehr. Hilfszügel können Reiter und Pferde eine wichtige Hilfe sein, doch immer nur vorübergehend, um ein Problem zu beheben. Für den Dauereinsatz sind sie nicht geeignet, denn zu leicht verpufft ihre Wirkung. In der Regel werden sie eingesetzt, um Kopfschlagen oder eine zu hohe Kopfhaltung des Pferdes zu vermeiden. Die Anwendung von Hilfszügeln und ihre richtige Verschnallung ist etwas für Profis. Häufig benutzte Hilfszügel sind das Ringmaringal, Ausbinder, Dreiecks- und Schlaufzügel, Halsverlängerer und Chambon.

Bandagen, Gamaschen und Glocken

Sehnen und Knochen brauchen bei extremer Beanspruchung, aber auch bei Stellungsfehlern der Gliedmaßen besonderen Schutz. Die guten alten Wickelbandagen werden mittlerweile fast vollständig von Gamaschen aus hochwertigem Kunststoff ersetzt, die schnell anzulegen, haltbar und leicht zu reinigen sind. Bandagen und Gamaschen können entgegen landläufiger Meinung aber nicht vor Sehnenverletzungen durch Überdehnung oder Umknicken schützen, weil sie keine nennenswerte stützende Wirkung haben. Bandagen am ruhenden Pferd im Stall und auf der Weide richten mehr Schaden als Nutzen an. Zum Schutz vor Trittverletzungen des Ballens und des Kronenrandes nimmt man sogenannten Glocken aus Plastik oder Neopren.

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