Katzen bei der Fellpflege helfen
Warum Katzen Unterstützung bei der Fellpflege benötigen
Katzen pflegen sich hauptsächlich durch Lecken mit der Zunge, die mit kleinen Widerhaken versehen ist. Dieses Verhalten reinigt das Fell, verteilt Talg und regelt die Temperatur. Dennoch reicht diese Selbsthilfe nicht immer aus. Gründe für ergänzende Fellpflege durch den Menschen sind unter anderem:
- Dichter oder langer Fellwuchs (z. B. Perser, Maine Coon) mit erhöhter Verfilzungs- und Haarballen-Neigung
- Alter oder Krankheit, wenn Katzen sich aus Schwäche weniger intensiv putzen können
- Verschmutzungen durch Öl, Klebstoffe oder andere Fremdstoffe
- Parasitenbefall (Flöhe, Zecken, Milben) und Hauterkrankungen
- Starkes Haarausfallverhalten (z. B. bei Stress oder hormonellen Störungen)
Grundausstattung: Die richtigen Werkzeuge für die Fellpflege
Eine sinnvolle Erstausstattung vereinfacht die regelmäßige Fellpflege und macht die Prozedur für Katze und Halter angenehmer.- Bürsten:
- Zupfbürste / Striegel für Unterwolle (bei langhaarigen Rassen)
- Slicker-Bürste (feine Drahtbürste mit leicht gebogenen Borsten) zur Entfernung von Knoten und losen Haaren
- Weiche Bürste für die Feinpflege und empfindliche Bereiche
- Kämme:
- Metallkamm mit weiten und engen Zinken für Knotenentfernung und zum Prüfen der Haut
- Entfilzer / Trimmmesser: Nur bei ausgeprägten Verfilzungen und mit Vorsicht verwenden; in vielen Fällen ist professionelle Hilfe ratsam.
- Mikrofaser- oder Baumwolltücher: Zum punktuellen Abwischen von Schmutz oder zum Anwärmen vor dem Bürsten.
- Handschuhe mit Noppen: Für Katzen, die besonders gern gekrault, aber nicht gebürstet werden möchten – diese entfernen lose Haare sanft.
- Flohkamm: Zum Erkennen und Entfernen von Flöhen und Flohkot.
Hinweis zur Hygiene: Werkzeuge nach Gebrauch reinigen, besonders bei Parasitenverdacht desinfizieren oder heiß auswaschen, um eine Wiederansteckung zu vermeiden.
Fellpflege nach Rasse: Besonderheiten bei Lang- und Kurzhaar
Langhaarige Katzen (z. B. Perser, Maine Coon, Norwegische Waldkatze) Langhaarige Rassen benötigen regelmäßige, oft tägliche Fellpflege. Ohne konsequentes Bürsten kommt es schnell zu Verfilzungen (sogenannten „Matten“), die nicht nur unangenehm sind, sondern schmerzhafte Hautreizungen zur Folge haben können. Empfohlene Maßnahmen:- Tägliches Bürsten mit einer Kombination aus Slicker und Kamm
- Regelmäßiges Entfilzen problematischer Bereiche (Hinterhand, Bauch, Achseln) – bei starken Verfilzungen professionelle Groomer oder Tierarzt aufsuchen
- Kontrolle auf Hautirritationen oder Parasiten
Fellpflege bei Freigängern vs. Wohnungskatzen
Freigängerkatzen sind häufiger Schmutz und Parasiten ausgesetzt. Deshalb gelten besondere Vorsichtsmaßnahmen:- Häufigere Kontrollen auf Zecken, Flöhe, Schnittwunden oder Verschmutzungen
- Gezielte Reinigung nach Kämpfen oder dem Kontakt mit öligen/klebrigen Stoffen
- Impf- und Parasitenprophylaxe in enger Absprache mit dem Tierarzt (Floh- und Wurmmittel, Zeckenprophylaxe)
Fellpflege bei Kätzchen und Senioren
Kätzchen- Sanfte und kurze Pflegeeinheiten einführen, damit das Jungtier an das Bürsten gewöhnt wird
- Positive Verstärkung (Leckerchen, Lob) verwenden
- Nie anstellen, wenn das Kätzchen gestresst reagiert; Schrittweise verlängern
- Ältere Katzen haben häufig eingeschränkte Beweglichkeit und können sich selbst weniger pflegen. Tägliches oder mehrmals wöchentliches Bürsten ist oft notwendig.
- Sorgfältige Hautkontrolle: Altersbedingte Veränderungen, Tumore oder Hautatrophie bedürfen tierärztlicher Abklärung
Umgang mit Verfilzungen und Knoten
Verfilzungen immer mit Bedacht lösen:- Kleinere Verfilzungen können mit einem Entfilzungskamm oder vorsichtig mit den Fingern gelöst werden, indem das Fell Abschnitt für Abschnitt bearbeitet wird.
- Starke Filzpartien niemals gewaltsam herausreißen – das verursacht Schmerzen und Hautverletzungen. In diesen Fällen ist professionelles Scheren oder das Entfernen durch den Tierarzt oft die schonendste Lösung.
- Nach dem Entfernen von Verfilzungen Fellpartien sanft pflegen und die Haut beobachten (Rötungen, offene Stellen).
Baden: Wann es tatsächlich nötig ist und wie es funktioniert
Katzen vermeiden Wasser, und häufiges Baden ist unnötig und stressig. Baden ist nur in Ausnahmefällen angeraten:- Giftige oder stark klebende Substanzen (z. B. Motoröl, bestimmte Klebstoffe) im Fell
- Starker Verschmutzungsfall, der sich nicht durch Ausbürsten entfernen lässt
- Bestätigter Flohbefall, wenn andere Maßnahmen nicht greifen (aber häufig gibt es auch spezielle antiparasitäre Behandlungsmethoden ohne Badezwang)
- Vorbereitung: Raum warm halten, alle Utensilien greifbar (Handtuch, spezielles Katzenshampoo, Pflegespülung).
- Sanftes Handling: Katze in lauwarmes Wasser setzen (niemals Kopf untertauchen), Shampoo sanft einmassieren.
- Schonendes Abspülen: Gründlich ausspülen, alle Shampoo-Reste entfernen.
- Abtrocknen: Mit Handschuhen das Wasser vorsichtig abtupfen, mit warmen Handtüchern trocknen.
- Wärme & Ruhe: In einen warmen, zugfreien Raum legen, bis sie vollständig getrocknet ist.
Wichtig: Kein Menschen-Shampoo verwenden – die Haut von Katzen hat einen anderen pH-Wert. Bei schwer zu reinigenden, potentiell giftigen Stoffen unbedingt den Tierarzt kontaktieren.
Parasiten und Hauterkrankungen: Erkennen und handeln
Früherkennung ist zentral. Häufige Warnzeichen:- Heftiger Juckreiz, ständiges Kratzen oder Lecken
- Kahle Stellen, rote oder schuppige Haut
- Flohkot (kleine schwarze Punkte) im Fell oder im Schlafplatz
- Verändertes Verhalten, Apathie, Appetitverlust
Zahn- und Krallenpflege als Teil der Fellpflege
Fellpflege umfasst auch zusätzliche Körperpflegeelemente:- Krallenpflege: Bei Wohnungskatzen sollte regelmäßiges Krallenschneiden erfolgen oder zumindest Kratzmöglichkeiten angeboten werden, damit Krallen auf natürliche Weise abgenutzt werden.
- Zahnpflege: Zahnbelag führt zu schlechtem Allgemeinzustand und kann das Wohlbefinden der Katze beeinträchtigen. Regelmäßige Zahnkontrollen und gegebenenfalls Zähneputzen bzw. professionelle Zahnreinigung sind wichtig.
Professionelle Hilfe: Wann ein Groomer oder Tierarzt helfen sollte
Manche Situationen erfordern fachliche Unterstützung:- Starke Verfilzungen, die häuslich nicht zu lösen sind
- Dermatologische Erkrankungen, die spezielles Fachwissen erfordern
- Angst- oder Stress-Verhalten beim Bürsten, das die häusliche Pflege unmöglich macht
- Notwendige medizinische Bäder oder Behandlungen gegen hartnäckige Parasiten
Prävention: Ernährung und Haltung als Grundlage eines gesunden Fells
Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichenden Proteinen, Fetten (insbesondere Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren) sowie Vitamine und Mineralstoffe unterstützt den Haut- und Fellstoffwechsel maßgeblich. Auch Parasitenprophylaxe, regelmäßige Impfungen und eine stressarme Lebensumgebung tragen zu glänzendem Fell und guter Hautgesundheit bei. Weitere verlässliche Informationsquellen und weiterführende Fachtexte:- Wikipedia – Katze: Allgemeine Informationen zu Hauskatzen, Verhalten und Pflege https://de.wikipedia.org/wiki/Hauskatze
- Tierärztliche Hochschulen oder Tierschutzorganisationen bieten vertiefende Leitfäden zur Fell- und Gesundheitsvorsorge. Beispiel: Institut für Veterinärmedizin großer Universitäten oder nationale Tierschutzvereine
Regelmäßigkeit, Beobachtung und sanfter Umgang
Die beste Fellpflege ist präventiv und regelmäßig: Ein paar Minuten tägliche oder wöchentliche Aufmerksamkeit ersparen späteren Mehraufwand und schützen vor gesundheitlichen Problemen. Entscheidend sind ein sanfter Umgang, das Erkennen von Warnzeichen sowie die Bereitschaft, bei Unsicherheiten professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. So bleibt das Fell gesund – und die Katze entspannt und glücklich.Anzeige Unsere Shopping-Empfehlung für Katzenhalter
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