Verhalten der Pferde

Pferde sind Herdentiere, denn diese bieten ihnen Sicherheit und Geborgenheit. In einer Herde herrscht eine von den Tieren hergestellte Rangordnung. Anders als wir Menschen glauben, streben Pferde nicht zwingend nach der Chefposition, sondern fühlen sich recht wohl an dem Platz und wissen, welchem Herdenmitglied sie frech und dominant begegnen können.

Charakterstärke und Führungsqualität

Eine wildlebende Pferdeherde wird von einer erfahrenen Leitstute geführt, die der Herde vorausgeht und sie zu neuen Futterplätzen lotst, während der Leithengst für den Zusammenhalt sorgt und die Herde gegen Konkurrenten verteidigt. Herdenchef zu sein, bedeutet bei Pferden zwar, Vortritt an Futter- und Wasserstellen zu haben, aber auch für Ordnung in der Herde zu sorgen. Der Chefposten ist nur für Pferde die eine starke Persönlichkeit haben, deshalb sollten sich die Menschen bei Rangordnungen von Pferden besser nicht einmischen. Auch wenn Meinungsverschiedenheiten zwischen Herdenmitgliedern in groben Rangeleien ausgetragen werden, sind diese selten gefährlich.

Pferde stellen auch bei Menschen einen hohen Anspruch an Führungsqualität, so können nur selbstsichere Menschen mit Pferden umgehen, da diese Respekt, Aufmerksamkeit und Gehorsam fordern. Diese Personen können einem Pferd Sicherheit vermitteln und es stellt dann die Rangordnung kaum in Frage.

Pferde sind Fluchttiere

Pferde sind Fluchttiere. Selbst in einer Herde könnten sie einem Angriff eines Raubtierrudels nicht standhalten, deshalb sind sie mit einem Fluchtmechanismus ausgestattet. Nachdenken und Abwägen kann ein Pferd in Situationen, die ihm Angst machen, nicht. Mit viel Geduld und durch den Aufbau von Vertrauen kann der Mensch ein Pferd so trainieren, dass es in vermeintlich gefahrvollen Situationen seine Aufmerksamkeit dem Menschen widmet und nur losstürmt, wenn dieser auch die Flucht ergreift.

Sekundenschläfer

Pferde sind immer in der Fluchtbereitschaft, weshalb sie auch im Stehen schlafen. Pferde stehen beim Schlafen völlig entspannt, meist winkeln sie ein Hinterbein leicht an und stellen nur die Hufspitzen auf. Fühlt ein Pferd sich sicher so wird es sich hinlegen. Meist bleibt zum Schlafen der Kopf trotzdem aufrecht, das Maul wird auf dem Boden aufgestützt. Nur für kurze, wenige Minuten dauernde Tiefschlafphasen legt es sich ganz flach auf die Seite. Meist ruhen Pferde nur rund vier Stunden am Tag. Wenn Pferde durch ständige Unruhe und vermeintliche Bedrohung nicht ausreichend ruhen können, verhalten sie sich dem Menschen gegenüber nervös und ängstlich und sind weniger leistungsfähig.

Fell kraulen zur Freundschaftspflege

Pferde sind reinliche Tiere, auch wenn ihre Vorstellungen von Körperpflege nicht der unseren entsprechen. Gegen juckendes Ungeziefer und lose Haare verspricht ein Bad im Dreck Linderung. Wälzen gehört zum Wohlfühlverhalten von Pferden und kann häufig nach dem Reiten beobachtet werden. An Bäumen scheuern Pferde die Stellen, an die sie mit den eigenen Zähnen nicht herankommen. Besonders schätzen sie jedoch die Fellpflege mit anderen Pferden, meist beknabbern sie sich gegenseitig an Mähnenkamm, Widerrist, Rücken und Schweif. So werden nicht nur Parasiten aus dem Fell verjagt, sondern auch Freundschaften zwischen anderen Pferden gepflegt und vertieft.

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