Die Ernährung der Pferde

Gutes Futter und reichlich Bewegung sind für Pferde wichtig, da diese ein empfindliches Verdauungssystem haben. Besonders wichtig ist die sorgfältige Auswahl eines qualitativ hochwertigen Futters, das über den Tag verteilt angeboten wird, um die sensible Verdauung in Schwung zu halten.

Pferde fressen ständig, denn sie haben im Verhältnis zu ihrer Körpergröße einen sehr kleinen Magen. Für ein Fluchttier wäre ein großer, voller Magen auch nur hinderlich, deshalb sollten sie über den Tag verteilt kleine Futtermengen aufnehmen. Die Hauptarbeit verrichtet ein rund 40 Meter langer Darm. Zu viel oder falsches Futter, aber auch kurzfristige Futterumstellungen verursachen schwere Verdauungsstörungen, diese können auch tödlich ausgehen. Zu kohlenhydratreiches Futter kann eine Hufrehe auslösen.

Pferdeweide

Eine große Weide kommt dem natürlichen Lebensraum der Pferde am nächsten, auf der sie fressen, umherwandern, im Schatten ruhen und soziale Kontakte pflegen können. Pferdeweiden benötigen eine fachkundige Pflege, da sie durch tiefen Verbiss und Tritt stark beansprucht werden und die Pferde diese nicht gleichzeitig abfressen. Pferdeäpfel muss man regelmäßig absammeln, damit sich die Tiere nicht mit neuen Darmparasiten infizieren. Bei regnerischem Wetter sollten Pferde sich auf einem befestigten Auslauf aufhalten, um die aufgeweichte Grasnarbe auf kleinen Flächen zu schonen. Ein sicherer Elektrozaun ist für Kleinpferde mindestens 130 cm, für Großpferde 150 cm hoch.

Rau- und Saftfutter

Frisches Gras ist für die Pferde im Sommer ein Grundbedarf. Im Winter bekommen Pferde Heu und Futterstroh. Hochwertiges Futter ist immer staub- und schimmelfrei. Die Fütterung von Silage oder eingeweichten Grascops ist wegen des Einflusses auf die Verdauung nicht zu empfehlen. Möhren, Futterrüben oder Äpfel sind in kleinen verfüttert eine saftige Abwechslung. Der Futterbedarf zur Grunderhaltung des Pferdes liegt bei etwa 1 bis 1,5 Kilogramm Heu pro Tag je 100 Kilogramm Lebendgewicht. Ponys bekommen etwas weniger, andere Pferde etwas mehr.

Kraft- und Zusatzfutter

Pferde, die durch viel Arbeit, Krankheit oder Trächtigkeit einen erhöhten Energie- und Eiweißbedarf haben, bekommen zusätzlich Kraftfutter, das aus fertigen Mischungen mit Getreidebestandteilen besteht. Kraftfutter gibt es als fertiges Müsli oder Pellets, am besten geeignet sind Hafer oder Gerste. Mineralfutter in Form von Pellets oder Briketts soll Lücken bei der Mineralstoff- und Vitaminversorgung schließen. Salz- und Minerallecksteine sollten Pferden immer zur Verfügung stehen. Kranken, mageren oder alten Pferden kann man gekochten Leinsamen geben. Als Belohnungsfutter kann man Leckerlis verfüttern, diese kann man selbst kaufen oder herstellen. Auch getrocknetes Brot (kein geschimmeltes), Äpfel oder Karotten sind beliebt und noch gesund. Zucker und Bonbons sollte man niemals verfüttern, da diese sehr schädlich sind.

Fütterungstipps

1) Grundfutter am Boden an einem sauberen Platz anbieten. Hohe Heuraufen bergen Verletzungsgefahren. Die Pferde können nicht in natürlicher Haltung fressen und atmen außerdem viel Staub ein. Der Trog für das Kraftfutter sollte sich maximal auf Brusthöhe befinden.

2) Die passende Ration kann man mit Rationsrechnern am Computer oder im Internet zusammenstellen.

3) Ein Pferd ist ausreichend versorgt, wenn man die Rippen beim Überstreichen mit der Hand spüren, aber nicht sehen kann. Achtung:

Viele Freizeitpferde sind zu dick, da Übergewicht der Gesundheit schadet.

4) Am besten sind mehrere kleine Mahlzeiten in ruhiger Atmosphäre. Im Offenstall sind Fressständer geeignet.

5) Futterumstellungen müssen immer langsam und über mehrere Tage erfolgen.

6) Gepresste Futtermittel müssen immer über mehrere Stunden eingeweicht werden, damit vermeidet man eine gefährliche Schlundverstopfung.

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