Läufigkeit der Hündin

In diesem Artikel werden Informationen über die Läufigkeit der Hündin bereitgestellt.

Erste Anzeichen der Läufigkeit

Bei der Läufigkeit sind die Zitzen und Schamlippen angeschwollen. Gegenüber anderen weiblichen Hündinnen entwickelt die Hündin eine zunehmende Agression und gegenüber dem Halter ist sie sehr verschmust und anhänglich. In dieser Phase sind die Tiere aber auch zickig und möchten einfach nicht gehorchen. Das ist aber ganz normal und gibt sich nach der Läufigkeit wieder.

Die Hündin markiert Büsche oder Sträucher mit ihrem Urin immer in kleinen Mengen, damit Rüden ihren Duft aufnehmen können. Es kommt sehr häufig vor, dass die Hündinnen in der Zeit der Läufigkeit versuchen auszubüchsen und kilometerweit laufen, um einen Rüden zu finden. Sie sollten alle Türen in dieser Zeit geschlossen halten, da die Hündin sehr einfallsreich sein kann, wenn es darum geht, einen Rüden zu finden. Wenn die Hündin einen Rüden gefunden hat, schiebt sie ihren Schwanz beiseite, damit der Rüde mit dem Geschlechtsakt anfangen kann.

Wie ist der Ablauf der Läufigkeit?

Erste Läufigkeit
Nach ihrer Geburt werden weibliche Hunde nach einem halben bis drei viertel Jahr zum ersten Mal läufig. Diese Läufigkeit tritt mit Unterbrechung von drei Monaten bis zu einem Jahr regelmäßig auf. Es kommt immer auf die jeweilige Hunderasse an, wie lange der Zeitraum zwischen den heißen Phasen dauert. Die Läufigkeit selber dauert insgesamt etwa 21 Tage.

1.-2. Woche
Hündin mit Welpe Die Läufigkeit beginnt mit einem blutigem Ausfluss, dieser hält dann zwischen 1-2 Wochen an. Die Hündin sind in dieser Zeit oft sehr anhänglich und wollen viel kuscheln.

etwa dritte Woche
Das Sekret wird wässriger und nicht mehr blutig. In dieser Zeit werden dann auch die Rüden interessanter und Annährungsversuche werden geduldet.

Ende der Läufigkeit
Es wird immer weniger Sekret abgesondert, bis es schließlich ganz aufhört. Das Verhalten der Hündin und vor allem das der Rüden um sie herum normalisiert sich wieder.

Empfängniszeit
An der Blutung der Hündin kann man die gefährliche Zeit erkennen, besser gesagt die Empfängniszeit (etwa zwischen dem 9. und dem 14. Tag). Die Hündinnen bluten zwischen einer Woche und 14 Tagen. Die Stehzeit beginnt dann, wenn das Blut hellrot wird. Es kann noch zu einem Eisprung kommen, wenn die Blutung zwei bis drei Tage aufgehört hat. Sie sollten deshalb ihre Hündin genau beobachten.

Nachwuchs verhindern?

Wenn Sie nicht möchten, dass ihre Hündin Nachwuchs zeugt, sollten Sie die Rüden von der Hündin fernhalten, was sich oftmals als sehr schwierig erweist. Dies kann man beispielsweise mit Obstessig erreichen, der interessante Gerüche für Rüden neutralisiert. Ein anderer Weg die Hündin für Rüden uninteressant zu machen, wäre die Kastration oder auch Sterilisation. Hündinnen die immer läufig werden, könnten unkastriert an Gebärmutterentzündungen erkranken. Die Hündin hat Bauchschmerzen und einen einfallenden Gang in dieser Zeit.

Ein Fall für die Versicherung

Eine nicht gewollte Schwangerschaft kann besonders bei Rassehunden, die zur Zucht gehalten werden, zu ernsthaften Problemen führen. Wird die Hündin von einem Rüden gedeckt, der Ihnen nicht behagt, dann können Sie die Schwangerschaft auf Kosten der Hundeversicherung des Halters abbrechen lassen, der nicht auf seinen Rüden aufgepasst hat. Es kann für den Besitzer des Rüden sehr kostenspielig werden, wenn es sich um eine wertvolle Zuchthündin handelt. In der Regel ist die Hündin nicht mehr für die Zucht zu gebrauchen und Sie können Schadensersatz verlangen. Hat der Halter des Rüden keine Versicherung, so muss er den Schaden selbst bezahlen.

Entsprechende Deckschäden können durch eine Hundehaftpflichtversicherung abgedeckt werden Je nach abgeschlossener Police kommt die Versicherung sogar für die Kosten der Aufzucht in den ersten Wochen nach Geburt der Welpen auf. Auf diese Weise sind auch drohende Vermögensschäden, die Dritten entstehen können, ausreichend abgesichert.

Abwechslung während der Läufigkeit

Um ihrer Hündin über die schwere Phase ein wenig zu helfen, sollten Sie ihr so viel Ablenkung bieten wie nur möglich. Laufen Sie bei Spaziergängen meist unbekannte bzw. einsame Wege, spielen Sie mit ihrer Hündin ausgiebig in Ihrem Garten und schenken Sie ihrer Hündin neues Spielzeug.

Unterhose und Spray für heiße Hunde

Wenn Sie zuhause keinen unkastrierten Rüden haben, brauchen Sie kein Höschen aus dem Zoofachhandel, da sich die Hündin ihre Genitalien selber putzt. Sie brauchen das Tier nicht zu bedauern oder zu bemitleiden, da dieses nicht krank ist, sondern nur eine sehr schwierige Phase durchlebt.

Vermeiden Sie Stress

Sie sollten Plätze meiden, an denen Sie andere Hunde treffen könnten. Während der Läufigkeit bedeuten viele Rüden zusätzlichen Stress für die Hündin. Die Hündin wird durch Schnappen die Rüden zwar fernhalten können, bei großen Hundetreffen ist ihr dies nicht mehr möglich. Damit Ihnen keine Rüden aus der näheren Umgebung unterwegs begegnen, sollten Sie sich vorher mit Hundehaltern absprechen.

Wenn Sie am Abend eine ausgiebige Stunde mit Streicheleinheiten und Fellpflege einlegen, freuen sich die Hunde darüber sehr. Ändern Sie in der schwierigen Phase auf keinen Fall den Tagesryhtmus, somit vermeiden Sie unnötigen Stress. Wenn Sie besonderen Anforderungen bei der Läufigkeit scheuen, legen Sie sich besser einen Rüden zu.

Dauerhitze dauert länger

Wenn die Hitze zum Dauerzustand wird oder das Blut braun ist (nicht normal), sollten Sie ihr Tier unbedingt von einem Tierarzt untersuchen lassen.

Noch ein paar Tipps für Sie:

1) Während der Läufigkeit, unmittelbar davor oder danach sollten keine Untersuchungen auf Kniescheibenluxation erfolgen, da die Hunde in der ersten Läufigkeit für Verletzungen am Bewegungsapparat anfälliger sind.

2) Sie sollten keine Untersuchung der Schilddrüsen ca 3 Monate vor oder nach einer Läufigkeit durchführen lassen, da die Werte verfälscht werden können.

3) Impfungen wären nicht sinnvoll, da das Immunsystem ausreichend beschäftigt ist und es falsch reagieren kann.

4) Zu Beginn der Hitze sollten keine ausgiebigen Bäder in Tümpeln oder Teichen durchgeführt werden. Da der Muttermund geöffnet ist, können sich die Hunde schneller mit Krankheiten infizieren.

5) Beobachten Sie ihre Hündin genau auf Symptome der Scheinträchtigkeit oder Gebärmutterentzündung, die Sie am Ausfluss nach der Läufigkeit (ungefähr 9 Wochen lang) erkennen.

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