Die Sozialisierung der Hunde

Sozialisierung bedeutet, dass Hunde schon in den ersten Lebensmonaten eine Beziehung zu anderen Hunden, Tieren und Menschen aufbauen. Die Welpen gewöhnen sich erst nach und nach an ihre Umwelt und brauchen dafür Zeit.

Entwicklung der Hunde
In der 3. – 12. Lebenswoche sind bei den Welpen die ersten Sinnesorgane ausgereift und die Hunde entwickeln motorische Fähigkeiten. Ganz im Gegensatz zum Menschen nehmen Hunde viel früher Kontakt zu Artgenossen auf (im Alter von 3- 8 Wochen). Hunde lernen in dieser Zeit wie man sich richtig verhält, die Nahrungsaufnahme, entwickeln die hundseigene Sprache(das Bellen), erlernen eine Beisshemmung zu entwickeln und die menschliche Körpersprache richtig zu deuten.

ein Kind mit einem Hund
Hunde auf Eventualitäten vorbereiten

Hunde sollten neben der üblichen Sozialisierung immer auf neue Erlebnisse oder Begegnungen mit neuen Personen vorbereitet werden, damit diese nicht ängstlich oder aggressiv reagieren. Setzen Sie die Welpen neuen Eindrücken und Geräuschen nur nach und nach aus und lassen Sie diese die Welt einfach mal selbst erkunden (Lesen Sie mehr über die Umweltreize von Welpen).

Gehen Sie also zum Staub saugen aus Rücksicht ihrer Welpen in einen anderen Raum. Sie können aber auch ein Leckerli neben den Staubsauger legen und abwarten wie ihr Welpe darauf reagiert. Der Welpe muss das Geräusch erst akzeptieren, bevor Sie mit dem Saugen weitermachen können.

Sie sollten bei Spaziergängen immer Leckerlis mitnehmen und Sie einen Fremden bitten, den Welpen eins davon zu geben. So lernen sie, dass der Kontakt mit Menschen nicht negativ ist. Diese Gelegenheit können Sie auch gleich zur Ausbildung nutzen. Bevor der Hund eine Belohnung bekommt, sollten Sie ihm beibringen, Sitz zu machen. Dies wird die Hunde davon abhalten, an Fremden einfach hochzuspringen. Mit Kindern sollte der Kontakt auch frühzeitig gewöhnt werden und man sollte ihnen den richtigen Umgang mit den Welpen beibringen. In jedem Fall sollte bei den Hunden immer ein Erwachsener anwesend sein, da die Hunde in Kinder eine besondere Spezies sehen. Kinder reagieren anders wie Erwachsene und bewegen sich auch so. Sie sollten ruhig mit den Welpen in der Nähe von Kinderspielplätzen spazieren gehen – so können Sie sich an das Aussehen und an das Geräusch von spielenden Kindern gewöhnen. Sie können die Kinder bitten, sich so oft wie möglich mit den Welpen zu beschäftigen. Sie sollten mit wenigen Kindern anfangen und später eine größere Gruppe von Kindern zu den Welpen lassen.

Interaktionen mit Hunden ein Leben lang

Die Sozialisierung sollte durch lebenslange Interaktionen aufrecht erhalten werden. Ein Hund der gut sozialisiert ist, hat gelernt, wie er mit fremden Personen, Kindern und Tieren richtig umgehen soll, beispielsweise Postboten (Lesen Sie hier wie man Welpen an den Briefträger gewöhnt). Es ist aber unmöglich Hunde auf das vorzubereiten, was in Zukunft geschehen könnte, aber den Welpen sollte vermittelt werden, dass auch neues zu entdecken ganz schön sein kann.

Neue Erfahrungen angenehm für Welpen

Wenn Sie den Welpen beibringen, dass neue Erfahrungen auch angenehm sein können, dann werden sie als neugieriger Entdecker und nicht in ständigem Misstrauen aufwachsen. Hunde spielen genauso wie alle jungen Tiere sehr gerne und das Spiel ist ein wichtiger Faktor in der Entwicklung. Welpen entwickeln erst durch das Spiel mit anderen ihre Fähigkeiten zur Kommunikation mit Artgenossen und vor allem lernen spielende Hunde nicht zu beißen. Die Welpen stellen sehr schnell fest, dass ein anderer Hund dass sich nicht gefallen lässt, wenn er scharfe Zähne an seinen Ohren spürt oder an seinem Nacken gezerrt wird. Die Folge ist, dass dieser aufmüpfige Hund sofort gemaßregelt wird. Der andere Hund unterbricht außerdem das Spiel und die Welpen lernen schnell, dass die Stärke des Bisses kontrolliert werden muss (Lesen Sie mehr über die Beisshemmungen bei Welpen).

Wie verhalten sich Hunde die nicht sozialisiert wurden?

Hunde, die nur unzureichend sozialisiert wurden, verhalten sich zunehmend aggressiv und ängstlich und behalten diesen Zustand ihr Leben lang. Finden keine Sozialisierungsprozesse bis zu den 14. Lebenswochen statt, können diese auch durch Hundeschulen niemals nachträglich erlernt werden. Verhaltensauffälligkeiten sind von Hund zu Hund unterschiedlich.  Zögern Sie also niemals die Sozialisierung unnötig hinaus. Oft entschuldigen sich Halter, dass sie ihre Hunde nicht erziehen konnten, weil die Hunde noch nicht geimpft wurden – das ist eine faule Ausrede. Hunde kann man sehr wohl sozialisieren, auch wenn sie noch nicht geimpft wurden.

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