Hundetraining mit der Schleppleine

Nachdem Hunde die Welpenphase überstanden haben, beginnt ab der 4.-5. Woche die Rüpelphase der Junghunde. Radfahrer oder auch Jogger werden einfach so angesprungen und selbst die Rufe der Halter bleiben von den Hunden ungehört. Der Jagdtrieb der Hunde ist erwacht! Damit die Hunde wieder auf die Halter hören, müssen sie lernen, mit der Schleppleine zu laufen. Diese Schleppleine wird später nicht mehr nötig sein, wenn die Hunde gelernt haben, zu parieren. Dann können die Hunde ohne Probleme ihren Freilauf nachgehen.

ein Mops mit Leine im Maul

Was ist eine Schleppleine?
Die Schleppleine ist eine sehr lange Leine und die Hunde müssen lernen in einiger Entfernung vom Halter zu laufen. Die Schleppleine darf nicht zu dick und nicht zu schwer sein, man sollte also die Körperkraft und die Größe der Hunde berücksichtigen. Bei starken Hunden sollte man in Erwägung ziehen, eine breitere Leine zu besorgen. Das Schleppleinentraining geht völlig stressfrei, auch wenn die Hunde 10-20 m entfernt laufen müssen. Alle Junghunde, die am Anfang nicht gelernt haben an der Schleppe zu laufen, sollten unbedingt darauf trainiert werden, solange der Jagdtrieb bisher nicht ausgereift ist. Schleppleinentraining sollte man aber nicht mit dem normalen Gassi gehen verwechseln.

Wo wird die Schleppleine befestigt?
Die Schleppleine wird nicht am Halsband der Hunde befestigt, sondern am Brustgeschirr. So wird gewährleistet, dass sich die Hunde durch das Band keinerlei Halswirbel verletzen. Die Schleppleine darf niemals mit Metallringen oder Handschlaufen ausgestattet sein. Mit diesen Materialien würden die Hunde ansonsten während des Spaziergangs in Büschen oder Ästen hängen bleiben, was kein Halter unbedingt möchte. Der Halter muss während des Trainings feste Schuhe tragen, um notfalls auf die Leine treten zu können, wenn die Hunde zu weit laufen. Wenn Sie am Anfang mit der Schleppleine arbeiten, müssen Sie diese um das Handgelenk wickeln und verkürzt auf 4 m halten (bitte nur Handschuhe verwenden). Damit wird auch garantiert, dass die Hunde zwar auf Distanz laufen, aber niemals zu weit laufen können. Denken Sie aber daran immer mit Handschuhen zu arbeiten, da Sie sich ansonsten übelste Verbrennungen mit der Leine holen. Brennen die Hunde einmal mit der Schleppleine durch, so leben diese sehr gefährlich. Sie bleiben im Gebüsch hängen und sind nicht mehr in der Lage, sich selbstständig zu befreien.

Welchen Vorteil bringt das Training?
Mit dem Schleppleinentraining lernen Hunde, ihren ungezügelten Wildtrieb zu kontrollieren. Das Schleppleinentraining funktioniert allerdings nur, wenn die Hunde bereits die Grundkommandos gelernt haben. Voraussetzung für das Schleppleinentraining ist, dass die Hunde den Grundgehorsam bereits gelernt haben. Die Schleppleine wird übrigens auch beim Longiertraining (lesen Sie hier meinen Artikel) erfolgreich eingesetzt. Das Schleppleinentraining ist eine lange Prozedur für die Hunde, doch diese Zeit sollten Sie für die Hunde einfach mitbringen. Bedenken Sie aber, dass dieses Training regelmäßig durchgeführt werden sollte.

Wo sollte man anfangen zu üben?
Am besten in einer Umgebung, wo die Hunde durch nichts abgelenkt werden.

Wie arbeite ich mit einer Schleppleine?
Die Schleppleine lassen Sie über den Boden schleifen und halten Sie am Anfang am unteren Ende fest. Haben sich die Hunde aus Versehen mit der Leine um Bäume gewickelt, dann müssen Sie mithilfe eines Kommandos zum Halter zurückgerufen werden. Sie sollten aber nicht die Hunde beim Namen rufen, da diese ansonsten versuchen würden auf schnellstem Wege zurück zum Halter zu kommen, was durch den Baum aber nicht möglich ist. Die Hunde müssen lernen sich selber zu befreien, indem sie einfach rückwärtslaufen. Ein Kommando wie „Zurück“ würde sich dafür anbieten. Wir laufen also mit den Hunden um den Baum herum, ohne die Schleppleine dafür zu nehmen. Die Leine wird sofort entwirrt, falls diese festhängen sollte. Generell sollten Sie ihren Hund während des Trainings beobachten, da dieser jederzeit lospreschen kann und Sie mit einem Ruck rechnen müssen.

Richtungswechsel üben
Genauso wie beim Longiertraining sollte der Hund auch darauf trainiert werden, die Richtung zu wechseln, wenn der Halter ihm dies befiehlt. Zuerst schenkt der Hund dem Halter wenig Beachtung, bis er plötzlich vom Besitzer den Befehl „Bello, hier geht’s lang“ hört. Der Hund sieht, wie der Mensch die Richtung wechselt und folgt dann entweder seinen Befehlen, oder er bleibt stur an einer Stelle stehen. In dem Fall sollte das Training dann an dem Punkt wiederholt werden. Sobald der Hund den Menschen angeblickt hat, wird er mit einer kleinen Leckerei belohnt. Sollte der Hund schneller als der Mensch sein und ihn überholen, so wird erneut die Richtung gewechselt. Wenn der Hund einmal begriffen hat, wo der Mensch hinlaufen möchte, dann kann man ruhig die Schleppleine etwas länger halten. Es kann natürlich schon vorkommen, dass der Hund nicht sofort reagiert, weil er etwas Interessantes gewittert hat oder weil ein anderer Hund in der Nähe ist. Dann sollte man nicht wie wild an der Leine zerren, sondern die Leine kurz aufnehmen und dann leicht schütteln. Der Hund soll das Gefühl haben, dass dieser Leinenimpuls für ihn unangenehm ist und er die Schnauze vom Objekt der Begierde weghalten soll. Wenn der Hund dies einmal begriffen hat, kann man öfter Richtungswechsel durchführen, sodass der Hund dann ausreichend Abwechslung bekommt. Der Hund gehorcht in diesem Fall sehr gut, da er nicht hinter dem Besitzer hoppeln möchte. Wenn die Hunde einen Augenreiz sehen, dann wenden sie sich ihren Besitzern automatisch zu und blicken sie mitleidsvoll an, als wollten sie um Erlaubnis bitten.

Schleppleinentraining auch während des Spaziergangs?
Gehen Sie mit ihren Hunden mit der Schleppleine spazieren und geben Sie ihnen so lange keinen Freilauf, bis sie verstanden haben, wie das mit dem Rückruf funktioniert. Die Hunde müssen also lernen, auf Kommando zu Ihnen zurückzulaufen, erst dann gibt es den verdienten Freilauf. Die Hunde können aber trotz Schleppleine noch spielen, Sie bestrafen die Hunde also mit dieser Erziehungsmethode nicht.

Das Schleppleinentraining kann man laut eines Buches aber auch so trainieren: Man läuft immer im Viereck 20 Meter weit, bleibt dann stehen und wartet, bis der Hund zu einem kommt. Nun zählt man bis 100 – Wenn der Hund dann bislang nicht gekommen ist, dann läuft man noch mal 20 Meter weit. Üben Sie das ganze auch noch einmal mit Ablenkung, sodass die Hunde diesen Befehl auch dann beherrschen. Sprechen Sie beim Schleppleinentraining mit ihren Hunden immer so, als würden Sie ohne Leine trainieren. Das Training soll ja schließlich Spaß machen.

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